Die Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) nach 2020 und die Revision der EU-Ökoverordnung prägen die aktuelle Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft in Europa.
Die beiden bedeutendsten biologischen Anbauverbände in Deutschland und Frankreich, Bioland und FNAB (Fédération Nationale d‘Agriculture Biologique), setzen sich gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ein: „Wir Bio-Bauern machen vor, welche gesellschaftlichen Mehrwerte die Landwirtschaft vor Ort schafft. Eine zukunftsfähige GAP muss diese Mehrwerte honorieren anstatt das Geld mit der Gießkanne nach Flächengröße zu verteilen“, so FNAB-Präsidentin Stéphanie Pageot. Zur Revision der EU-Ökoverordnung sagt Bioland-Präsident Jan Plagge: „Wir brauchen eine starke Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland. Unser gemeinsames Ziel ist der Stopp der Revision und die sinnvolle Weiterentwicklung des bestehenden und bewährten Bio-Rechts. Ein neues Bio-Recht muss die Entwicklung des Biolandbaus in Europa fördern anstatt sie zu behindern.“
Sowohl Bioland als auch FNAB hatten im vergangenen Jahr großen Mitgliederzulauf. Zusammen vertreten Bioland und FNAB mit mehr als 17.000 Mitgliedern ca. ein Drittel aller Bio-Bauern in Deutschland und Frankreich. „Immer mehr Bauern nutzen die Chance, den eigenen Betrieb mit einer Umstellung auf Biolandbau weiterzuentwickeln und damit selbstbewusst aus der Krise der sich weiter industrialisierenden Landwirtschaft zu gehen. Für die Politik ist diese für Mensch, Tier und Umwelt positive Entwicklung der Landwirtschaft eine riesen Chance“, so Pageot und Plagge.