Citrusfrüchte werden mit Beginn der kälteren Monate bei Verbrauchern wieder stärker nachgefragt. Die Ausgangslage ist in Südeuropa laut AMI jedoch eine komplett andere als vor einem Jahr. Rekordernten werde es in Spanien und Marokko bei weitem nicht geben.
Spanien, Europas Citruslieferant Nummer eins, habe durch das Wetterphänomen Gota fria Anfang September einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Nach Angaben der Regionen Valencia, Murcia und Andalusien gebe es gegenüber dem Vorjahr eine Lücke von rund 19 %. Sollte sich diese Schätzungen bewahrheiten, dürfte sich die spanische Citrusernte auf rund 6,11 Mio t belaufen. Neben den Ausfällen durch die Unwetter, zeigen die Bäume nach der Rekordernte im vergangenen Jahr nun auch Alternanz-Erscheinungen.
Auch Marokko und Israel erwarten Ernteeinschnitte. In Marokko sind die Erträge durch die Alternanz schwächer. Die Hitze in diesem Sommer hat diesen Effekt nochmals verstärkt. In der zurückliegenden Saison produzierte Marokko mit rund 2,6 Mio t Citrusfrüchte eine Rekordmenge. Nach ersten Schätzungen dürften die Einschnitte gegenüber dem Vorjahr zwischen 40 % und 50 % liegen. Besonders stark sollen die Ertragseinbußen bei der Clementinensorte Nour sein. Bei Nadorcott dürfte Marokko an die Vorjahresernte anknüpfen. Denn hier machen die sich Flächenexpansionen der vergangenen Jahre bemerkbar, so AMI weiter.
Israel rechne Meldungen zufolge bei Orri Clementinen mit einem Minus von 10 % gegenüber dem Vorjahr, während die Grapefruiternte eine ähnliche Größe wie in der vergangenen Saison haben dürfte.