Das lange kalte Frühjahr und Spätfröste haben nicht nur Europas Steinobstmengen geschmälert, sondern auch Birnen getroffen. Wie während der online durchgeführten Interpera-Veranstaltung bekannt und von wichtigen italienischen Unternehmen bestätigt wurde, wird die Ernte wohl deutlich unter der der vergangenen Jahre liegen.
Zu den Frostschäden komme noch die physiologische Alternanz wie Mirco Zanelli, Verkaufsleiter von Apofruit erklärte. Man könne aber jetzt auch noch nicht sagen, welche Auswirkungen ein möglicher Schädlingsbefall in der Emilia Romagna auf die Ernte habe. Auch Rita Biserni, die die internationalen Marketingaktivitäten von Alegra leitet, betonte: „Die Ernte wird Mitte Juli mit den frühen Sorten beginnen. In diesem Jahr erwarten wir Erträge, die unter unserer Produktionskapazität von 40.000 t liegen. Aber es gibt keinen Grund, zu pessimistisch zu sein. Wir warten ab, wie die Kampagne verlaufen wird.“ Doch Mirco Zanelli hat auch die Produzenten im Blick, die bei niedriger Produktion mit einem geringeren Einkommen rechnen müssen. Zwar werde es wohl wegen der knappen Marktversorgung in Europa zu höheren Preisen kommen, das reiche aber nicht aus, um die Mengenverluste auszugleichen. Zudem komme, dass Birnen in Italien seit einigen Jahren unter einem Mangel an Sorteninnovationen litten und auch Lagerungsprobleme in der fortgeschrittenen Verkaufssaison auftreten würden.
Birnen haben wegen ihres hohen gesundheitlichen Wertes in Europa an Beliebtheit gewonnen, allen voran Conference. Dies hat sich während der Pandemie gezeigt. Deshalb sind sich Anbieter einig, dass Marketingkampagnen mit dem Schwerpunkt auf die wertvollen Inhaltsstoffe ausgerichtet sein sollen. myfruit/ba