Bild: Assomela

Bild: Assomela

Mitte Juni fand die übliche monatliche Sitzung des Vermarktungsausschusses des Verbandes der italienischen Apfelproduzenten Assomela statt, bei der neben der Bewertung der Marktsituation in den Sommermonaten auch die künftige Saison und beeinflussende Elemente erörtert wurden.

Insgesamt wurden im Mai 188.427 t Äpfel abgebaut, was über dem Durchschnitt der Vorjahre liegt. Wie bereits im letzten Monat erwartet, wurde jedoch ein erheblicher Teil kleinerer und zweitklassiger Ware einiger Sorten nicht auf dem Frischmarkt verkauft, wo sie nicht untergebracht werden konnte, sondern ging in die Verarbeitung.

Die Mengen bis Saisonende seien überschaubar. Als Grund dafür nannte Assomela, dass die Abbaupläne im Mai überarbeitet wurden, einige Exportmärkte (z.B. Indien und der Nahe Osten) sehr aufnahmefähig seien und weniger Ware aus der Südlichen Hemisphäre nach Europa komme.

Als größte Schwierigkeiten erwiesen sich derzeit der allgemeine Rückgang des Verbrauchs in Italien und auf anderen großen europäischen Märkten sowie der Kostenanstieg, der bei mindestens 10 bis 12 Cent pro kg über Vorjahr liegt. Wenn diese Kosten nicht entlang der Lieferkette aufgefangen würden, könnten sie starke Auswirkungen auf die Rentabilität der Erzeuger haben. In der laufenden Kampagne beträfe dies nur die zweite Saisonhälfte, doch die nächste werde in ihrer Gesamtheit betroffen sein, gab Assomela zu bedenken.

Die Produktionsschätzungen werden planmäßig Anfang August veröffentlicht. Derzeit sehe es weder in Italien, noch im restlichen Europa, nach phytosanitären Schwierigkeiten oder ungünstigen Witterungsbedingungen aus. Sofern es in den kommenden Monaten nicht zu Problemen durch den aktuell sehr präsenten Wassermangel komme, rechne man in der italienischen Produktion mit mittleren bis großen Kalibern.

Berücksichtigt man alle genannten Faktoren, d.h. reichliche Produktion in Italien und Europa, sinkender Verbrauch, steigende Kosten, dazu Exportprobleme (vor allem nach Ägypten) sowie der Mangel an Arbeitskräften, so sei die Notwendigkeit einer strategischen Diskussion unverkennbar, so Assomela, um die Kampagne 2022/23 bestmöglich zu bewältigen. In den nächsten Monaten seien daher eine Reihe von Treffen geplant, um die Vergütung der Obstbauern so weit wie möglich zu schützen und Maßnahmen zur Entschärfung des Szenarios vorzuschlagen. Ziel sei, dem Verbraucher ein qualitativ und geschmacklich hochwertiges Produkt zu bieten, das seinen Erwartungen entspreche. Dazu müsse auch die Wertschöpfung der Ware durch die Verarbeitung sorgfältig geplant werden.