Mit Verweis auf die starken Regenfälle der letzten Wochen und der Trockenheit im Mai und Juni mahnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu einer boden- und wasserschonenden Landwirtschaft.
Ein „Weiter so“ könne es angesichts der Zunahme von Wetterextremen nicht geben, warnte der Verband. Vor allem zu Beginn der diesjährigen Wachstumsperiode fehlten Niederschläge, die im Zusammenspiel mit der Trockenheit der vorigen Jahre dem Boden zusetzten. In Baden-Württemberg seien bspw. die Grundwasserstände nach Angaben der dortigen Landesanstalt für Umwelt unterdurchschnittlich. Die aktuell anhaltenden Niederschläge und Starkregenereignisse erschwerten nun die Ernte und minderten ebenfalls den Ertrag. Um Regen- und Trockenspitzen abzupuffern, sollte nach Ansicht des BUND vor allem auf die Wasserspeicherfähigkeit von Grünland und Ackerflächen gesetzt werden. Wertvolle Ansätze sieht der Verband dabei beim ökologischen Landbau. Durch die Schonung von Bodenorganismen fördere dieser den Humusaufbau und die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens. Für bessere Böden müssten zudem der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert und mehr Weide- statt Stallhaltung bei Nutztieren betrieben werden. Ackerböden, die „durch Monokulturen, eine geringe Vielfalt in den Fruchtfolgen und wenig Wildpflanzen“ ausgelaugt seien, könnten aufgrund mangelnder Durchwurzelung und Verdichtung des Bodens die Niederschläge nicht aufnehmen, so der BUND. Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat verschärften die Problematik, da sie die Bodenorganismen schädigten. „Weniger Bodenorganismen bedeuten weniger Humus, bedeuten weniger Wasser im Boden und somit am Ende weniger Ernteertrag“, erklärte der Verband. Er forderte die Bundesregierung erneut auf, mindestens eine Halbierung des gesamten Pflanzenschutzmitteleinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Präparate zu beschließen. AgE