Das kühlere Wetter im April und Mai 2021 wirkt sich deutschlandweit deutlich auf den Start der Obsternte aus. Die Bundesfachgruppe Obstbau rechnet laut ZVG bei der Apfelernte mit einer Verzögerung von etwa 14 Tagen gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Im Vergleich zum sehr frühen Jahr 2018 ist die Vegetation sogar um vier Wochen verzögert.
„Der spätere Erntebeginn stellt die Obstproduzenten und den Handel vor Herausforderungen“, betont Bundesfachgruppen-Geschäftsführer Joerg Hilbers. Die Apfelernte der Hauptsorten beginnt erfahrungsgemäß Anfang September. Ein gängiges Prognosemodell zur Bestimmung des Erntetermins setzt sich zusammen aus dem Zeitpunkt 50 Tage nach Blühende plus einem Temperaturindex. Somit sollten die frühen Sorten in der KW 36 bis 37 pflückreif sein. Aller Voraussicht nach wird sich die Ernte bis in den November hinziehen, was u.a. die Verfügbarkeit von Saison-Arbeitskräften in dieser späten Phase erschwert.
„Auch der Handel muss die Warenverfügbarkeit und Angebotsaktionen entsprechend planen“, betont Hilbers. Ebenso ist die für August geplante Apfelverteilung der Bundesfachgruppe Obstbau von den Verzögerungen betroffen. Die bundesweite Informationskampagne, bei der Obstbauern in zahlreichen Städten Äpfel verteilen und auf ihre Situation aufmerksam machen, findet am 4. September 2021 statt.