Aktuell wird die Pflanzenschutzanwendungsverordnung und ein Insektenschutzgesetz im Rahmen des „Aktionsprogramm Insektenschutz“ auf Bundesebene diskutiert. Da das Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände hier großen Handlungsbedarf sieht, um die Produktion weiterhin in Schutzgebieten zu ermöglichen, hat das Netzwerk der Bundesumweltministerin Svenja Schulze eine Stellungnahme geschickt sowie die Ergebnisse einer Erzeuger-Umfrage zur Betroffenheit und zu den Auswirkungen.
„Ohne Sonderkulturen gibt es weniger Natur. Das ist das Besondere im Vergleich zu anderen großflächigen Kulturen. Blüten der Beeren- und von Spargelpflanzen liefern ein wichtiges Nahrungsangebot für Insekten, was sich in unterschiedlichen Studien zeigt. Eine Verlagerung der Anbaufläche in ungeeignete Gebiete oder gar ins Ausland ist sicher nicht im Sinne des Naturschutzes mit dem Blick auf regional produzierte Lebensmittel“, erklärt Simon Schumacher, für das Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände sowie Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).
Die betroffenen Spargelbetriebe, die an der Umfrage teilnahmen, haben im Mittel 39 % ihrer Anbauflächen in Schutzgebieten, bei den Erdbeerbetrieben sind es 50 %. Bei Heidelbeeren sind es fast 18 %, bei Himbeeren und sonstigen Beeren sind es fast 22 %. Sollte ein Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten kommen, rechnen Spargelbetriebe mit rund 27 % und Erdbeeranbaubetriebe mit 20 % Ertragseinbußen. 77 % der befragten Teilnehmer gaben an, dass sie keine ausreichenden und geeigneten Ersatzflächen haben, wenn die Produktion in Schutzgebieten nicht mehr möglich sein sollte. Für manche Betriebe wäre der Wegfall von Anbauflächen in Schutzgebieten existenzbedrohend. Insgesamt 2.700 Arbeitsplätze stehen laut Umfrage auf dem Spiel.