Alle zwei Jahre legt das Versuchszentrum Laimburg einen Report vor, in dem er über aktuelle Forschungsprojekte und neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung berichtet. Herzstück sind 24 Berichte zu aktuellen Forschungsprojekten der vier Institute des Zentrums: Obst- und Weinbau, Berglandwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung, Pflanzengesundheit, Agrikulturchemie und Lebensmittelqualität, so das Versuchszentrum.
„Es ist uns wichtig, die Forschung in Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie zu fördern, um anhand der Ergebnisse unsere lokalen Betriebe zu unterstützen und deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Arbeit des Versuchszentrums trägt entscheidend dazu bei, dass Südtirol auch bei der landwirtschaftlichen Forschung Maßstäbe setzt“, erklärte Agrarlandesrat Arnold Schuler.
2019 wurde ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Versuchszentrums gesetzt, indem die Ergebnisse des Apfelsortenzüchtungsprogramms in die Hände der Südtiroler Obstwirtschaft gelegt wurden: Der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG und der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse Vi.P werden Ergebnisse des Programms in den kommenden zehn Jahren verwerten. „Es kann also sein, dass bald auch eine vom Versuchszentrum Laimburg gezüchtete Apfelsorte in den Supermarktregalen zu finden sein wird“, so Schuler weiter.
Im Obst- und Weinbau werden rund 139 Apfelsorten vermehrt, auch mit Blick auf den Klimawandel. „Mit unserer angewandten Forschung wollen wir konkrete und praktische Lösungen für die Praxis entwickeln“, betonte der Leiter des Instituts für Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie Angelo Zanella. Im vom Interreg-V-Programm „Alpenrhein, Bodensee, Hochrhein“ geförderten Projekt StoreWare entwickelte das Versuchszentrum zusammen mit Partnern aus Deutschland und der Schweiz die kostenlose und mehrsprachige Web-Applikation Frudistor, mit der Lagerschäden bei Äpfeln bestimmt werden können. Auf diese Weise kann die Obstlagerung noch effizienter und nachhaltiger gestaltet werden.
Das Institut für Pflanzengesundheit beschäftigt sich mit der Entwicklung nachhaltiger Pflanzenschutzstrategien. „Um zu verstehen, wie man die natürlichen Feinde der Landwirtschaft – seien es nun Viruserkrankungen, Pilze oder invasive Schadinsekten – in Schach halten kann, muss man viel Grundlagenforschung zu Biologie und Verhalten betreiben“, unterstrich der Leiter des Instituts, Klaus Marschall. Das Versuchszentrum Laimburg wurde offiziell dazu ermächtigt, die Samurai-Wespe, den natürlichen Gegenspieler der Marmorierten Baumwanze, nachzuzüchten und sie an ausgewählten Standorten in Südtirol freizusetzen.