Die italienische Regierung kann tief in die Taschen greifen, um 2023 von Überschwemmungen und Erdrutschen betroffene Landwirte zu entschädigen. Die Europäische Kommission hat in der 41. KW grünes Licht für eine entsprechende Beihilferegelung gegeben.

In Italien erzeugter Brokkoli

Image: A. Schweinsberg

Demnach kann Rom 1 Mrd Euro bereitstellen, um mit Direktzuschüssen landwirtschaftliche Betriebe in den Regionen Emilia-Romagna, Toskana und Marken zu unterstützen. Konkret sollen mit den Mitteln Produktionskapazitäten wiederhergestellt und entstandene Schäden kompensiert werden.

Die Beihilfe steht nach Angaben der Kommission Betrieben jeglicher Größe offen. Förderfähig sind jeweils bis zu 100 % der beihilfefähigen Kosten beziehungsweise Schäden. Dazu zählen unter anderem Sachschäden an Gebäuden, Maschinen, Produktionsmitteln und Lagerbeständen. Auch für Einkommensverluste und sonstige Einbußen kann der italienische Staat aufkommen.

Im Mai 2023 hatte es in Teilen Italiens heftige Niederschläge gegeben. Vor allem im südlichen Teil der Emilia-Romagna hatten die Regenfälle schwere Verwüstungen angerichtet und auch Todesopfer gefordert. Die betroffene Gegend wird gelegentlich auch als das „italienische Fruit Valley“ bezeichnet. Auf Tausenden Hektar werden unter anderem Birnen, Pfirsiche sowie Gemüse und Getreide angebaut; aus dem Verkauf erlösen die Bauern nach Schätzungen des mitgliederstärksten italienischen Landwirtschaftsverbandes Coldiretti jährlich etwa 1,2 Mrd Euro. Der Verband hatte vergangenes Jahr gewarnt, dass nach den Überschwemmungen das wirtschaftliche Überleben von etwa 5.000 Erzeugern und Verarbeitern auf dem Spiel stehe. AgE