Lkw sind das Transportmittel, wenn es darum geht, Früchte von den Plantagen zu den Exporthäfen zu liefern. Wenn die durch Corona ohnehin angespannte Lage in der Logistik durch Streiks noch verschärft wird, sieht sich die Citrusbranche beträchtlichen Herausforderungen gegenüber.
Bereits im Juni machte sich Besorgnis über einen möglichen landesweiten Streik bei den Speditionsunternehmen breit. Der Großteil der ausländischen Fahrer stammt aus den afrikanischen Nachbarländern. Diese sollten durch einheimische Fahrer ersetzt werden. Denn durch die erschwerte wirtschaftliche Situation hat sich zunehmend Fremdenhass in Südafrika gebildet. Am 6. Juli hat das Hohe Gericht ein Verbot für den für den 7. Juli geplanten Streik erlassen. Darüber haben sich die Lkw-Fahrer hinweggesetzt. Eine illegale Lkw-Sperrung beeinträchtigt den Straßenverkehr in ganz Südafrika. In verschiedenen Teilen des Landes wurden Lkw und Fahrer angegriffen bzw. bedroht, mehrere Lastwagen wurden in Brand gesteckt. Der Regierung ist es nicht möglich, die Lastwagenfahrer zu schützen, die ihre Arbeit fortsetzen wollen.
In KW 28 haben daher mehrere südafrikanische Logistikunternehmen beschlossen, ihre Lastwagen nicht auf Tour zu schicken, um die Sicherheit ihrer Lkw und Fahrer zu gewährleisten. Viele Ladungen konnten nicht zu den Häfen gebracht werden. Da sich die Lagerkapazitäten in den Packhäusern schnell gefüllt haben, haben mehrere Packhäuser in der Limpopo-Provinz im Norden des Landes die Verpackung eingestellt, bis die Paletten mit Citrusfrüchten versandt werden können. Das hat zur Folge, dass es zu Verzögerungen in der Produktion kommt. Werden die noch zu erntenden Citrusfrüchte in den nächsten zwei Wochen an die Häfen geliefert, wird es in den sowieso schon unter starkem Druck arbeitenden Häfen zu weiteren Überlastungen kommen. Louise Brodie