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Eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche Wärme sorgt für erste blühende Pflanzen, während Mittel- und Süditalien von einem Temperatursturz, Frost und Schnee betroffen sind – minus 4 °C in Venetien in den vergangenen Tagen.

Mandelbäume, aber auch Aprikosen- und Pfirsichbäume zeigten bereits Blüten und und Knospen und reagierten in dieser Phase besonders empfindlich auf Wetterextreme, sodass man um kommende Ernten fürchte, heißt es beim italienischen Bauernverband Coldiretti. Die aktuellen Winterkulturen auf den Feldern, darunter Brokkoli oder Chicorée, könnten zwar Temperaturen von einigen Grad unter Null vertragen, doch plötzliche Änderungen oder eine zu lange Frostdauer könnten auch hier zu Schäden führen. Schwierig seien in diesem Zusammenhang auch die stark gestiegenen Kosten für die Beheizung von Gewächshäusern.

In Italiens Norden rund um die Po-Ebene wird der O+G-Anbau zusätzlich seit Monaten von einer Dürre bedroht. Der Winter sei hier einer der trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, stellt Coldiretti fest. Der Wasserstand liege derzeit sogar unter dem im vergangenen August. Auch die Seen, etwa der Comer See oder der Lago Maggiore, wiesen extrem niedrige Pegel auf. Gerade jetzt in der Wachstumsphase vieler wichtiger Kulturen sei dies besorgniserregend. Die Dürre bedrohe ein Drittel der nationalen Landwirtschaft, neben O+G auch Getreide oder Futtermittel für die Viehzucht. Die Landwirte könnten gezwungen sein, mit Notbewässerung einzugreifen.

Durch fehlendes Süßwasser in den Flussläufen komme es zudem zu einem Anstieg des Salzwassers, das vom Meer ausgehend in Flussläufe eindringe und Wasserressourcen und Land schädige. Wie Coldiretti anführt, habe das letzte Jahrzehnt mit extremen Wetterereignissen und wachsender Tropikalisierung zu Verlusten von mehr als 14 Mrd Euro geführt. Hier sei eine strukturelle Intervention notwendig, weshalb man gemeinsam mit dem Verband Anbi ein konkretes Projekt ausgearbeitet habe, das im Rahmen des PNRR (Nationaler Plan für Aufbau und Resilienz) Wasser sparen, die Bewässerungskapazität erhöhen sowie die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln sicherstellen solle.