Foto: Ruud Morijn/stock.adobe.com

Foto: Ruud Morijn/stock.adobe.com

Lidl, der Zertifizierer GLOBALG.A.P. und weitere Partner haben einen branchenweiten Standard für den Schutz der Biodiversität im konventionellen Obst- und Gemüseanbau in Europa entwickelt. Zu den Partnern gehören die FiBL Ausgründung Sustainable Food Systems GmbH (SFS) in der Rolle der Projektleitung sowie der Global Nature Fund, Bioland, die Bodensee-Stiftung und die Hochschule Nürtingen-Geislingen als Wissenschaftspartner. Bei der Ausarbeitung und Pilotierung in Deutschland, Italien, Polen und Spanien waren Agenturen und Vertreter von landwirtschaftlichen Erzeugern beteiligt, um praktische Anforderungen zu berücksichtigen.

Ab sofort steht das GLOBALG.A.P. Add-On BioDiversity allen Marktteilnehmern vom Erzeuger bis zum Inverkehrbringer als Zusatzmodul zum etablierten GLOBALG.A.P.-Standard für gute landwirtschaftliche Praktiken zur Verfügung. Als erster europäischer Lebensmittelhändler wird Lidl mit dem Standard arbeiten und im ersten Schritt bei über 250 Erzeugern aus verschiedenen europäischen Ländern den Standard anwenden. Im nächsten Schritt strebt das Unternehmen eine Ausweitung auf alle europäischen Obst- und Gemüseerzeuger an.

'Die Einführung des ersten Biodiversitätsstandards im konventionellen europäischen Obst- und Gemüseanbau zeigt, wie wichtig Eigeninitiative und Zusammenarbeit sind. Der Standard ermöglicht nun, Mindestanforderungen für die Biodiversität in der Breite zu etablieren. Er steht damit sinnbildlich für unseren Anspruch, branchenweite Veränderungen voranzutreiben, um den Erhalt der Biodiversität voranzubringen,' betonte Christoph Graf, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl in Deutschland.

Marion Hammerl, Präsidentin des 'Global Nature Fund', ergänzte: 'Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Verlust der Biodiversität neben dem Klimawandel die größte Herausforderung für unseren Planeten - und für die Landwirtschaft - darstellt. Das Add-on trägt zum Schutz der Biodiversität bei, indem es einen Stichtag für die Umwandlung natürlicher Ökosysteme in landwirtschaftliche Flächen festlegt, einen Managementplan für die Biodiversität vorschreibt, effektivere Kriterien für den Bodenschutz und die integrierte Schädlingsbekämpfung festlegt und vieles mehr. Der Verweis auf die Interaktion landwirtschaftlicher Betriebe mit benachbarten Landschaften ist ein erster Schritt in Richtung eines landschaftsbasierten Ansatzes und dringend erforderlich, um den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen.'