In Schleswig-Holstein wurde 2022 auf rund 28 % (1.914 ha) der gesamten Gemüseanbaufläche im Freiland Gemüse nach ökologischen Richtlinien angebaut. Damit lag die ökologische Gemüseanbaufläche auf dem Niveau des Vorjahres (2021: 1.913 ha). Die Anzahl der Gemüsebetriebe, die ihre Produkte ökologisch erzeugen, stieg jedoch um zwei Prozent auf 90 Betriebe, so das Statistikamt Nord.
Insgesamt bauten im Erhebungsjahr 2022 in Schleswig-Holstein 364 Betriebe auf einer Fläche von insgesamt 7.829 ha Gemüse und Erdbeeren im Freiland sowie unter Folientunneln und in Gewächshäusern (sog. hohe begehbare Schutzabdeckungen) an. Damit sank die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent. Da die Zahl der Betriebe von 2021 auf 2022 leicht gestiegen ist (plus zwei Prozent), reduzierte sich die durchschnittliche Betriebsgröße auf knapp 22 ha Anbaufläche für Gemüse und Erdbeeren.
Die Gemüseanbaufläche im Freiland betrug im Erhebungsjahr 6.967 ha und lag damit um zwei Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die Fläche wurde von 324 Betrieben bewirtschaftet, die rund 343.400 t Gemüse ernteten. Das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Auf dem größten Teil der Freilandflächen, hauptsächlich in Dithmarschen, wurde traditionell Kopfkohl angebaut. Die Kopfkohlanbaufläche (Rot-, Weiß- und Wirsingkohl) umfasste 3.261 ha und nutzte damit knapp 47 % der gesamten Gemüseanbauflächen im Freiland. Hauptkohlart war der Weißkohl mit einem Anbauumfang von 2.347 ha. Dieser erzielte einen Durchschnittsertrag von 739,8 dt/ha und lag damit etwa vier Prozent unter dem Vorjahresertrag. Rund neun Prozent der Kopfkohlanbaufläche im Freiland wurde ökologisch bewirtschaftet.
Im Erhebungsjahr 2022 wurden von 44 Betrieben auf 476 ha rund 1.900 t Spargel produziert. Etwa 63 % (299 ha) der schleswig-holsteinischen Spargelanbauflächen lagen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Segeberg. Der landesweite Durchschnittsertrag lag bei 48,1 dt/ha (2021: 51,2 dt/ha).
Der Gemüseanbau in Gewächshäusern und anderen hohen begehbaren Schutzabdeckungen umfasste 2022 rund 43 ha (2021: 39 ha), die von 74 Betrieben bewirtschaftet wurden. Auf gut 60 % dieser Fläche wurde Gemüse nach ökologischen Richtlinien produziert.
Erdbeeren wurden von 89 Betrieben auf einer Fläche von insgesamt 862 ha erzeugt. Der Durchschnittsertrag lag im Freiland zwar mit 99,7 dt/ha rund 27 % über dem Durchschnittsertrag des schlechten Erntejahres 2021, aber sieben Prozent unter dem sechsjährigen Mittel (107 dt/ha). Der Anbau von Erdbeeren unter hohen begehbaren Folientunneln nimmt kontinuierlich zu. So konnten bereits 82 ha ermittelt werden, auf der 27 Betriebe diese ernteverlängernde Produktionsmethode einsetzen.