Angesichts zunehmender Trockenheit der Böden ist eine möglichst schonende Nutzung der Wasserressourcen unverzichtbar. Dabei kommen immer stärker Sensoren zum Einsatz. Diese sollten jedoch nicht als Werkzeuge zur vollständigen Automatisierung betrachtet werden, sondern als Hilfsmittel, um Wasser und Energie effizient einzusetzen.
Eine verbesserte Kenntnis der Pflanzen sowie ein vereinfachter Zugang zu Technologien in Bezug auf Kosten und die Unterstützung im Einsatz von Sensoren & Co seien dabei ebenfalls entscheidend, so die Erkenntnis eines Webinars zum Thema “Smart Irrigation”, über das Sara Vitali in der Fachzeitschrift Rivista di Frutticoltura berichtet.
Diskutiert wurden im Webinar drei Schwerpunkte: Präzisionsbewässerungstechnologien, Strategien zur Wassereinsparung und Hindernisse für die Verbreitung der Technologien; Teilnehmende der Diskussionsrunde waren Salvatore Luca Gentile (Konsortium für den Kanal Emiliano Romagnolo), Brunella Morandi (Universität Bologna) und Claudio Corradi (Spezialist für Bewässerungssysteme).
Sensoren und verknüpfte Daten
Zum Punkt “Präzisionsbewässerung” betonte Gentile die Bedeutung der Effizienz, d.h. wie viel des zugeführten Wassers tatsächlich von Pflanzen genutzt werde. Sensoren könnten direkte Messungen (z. B. Bodenfeuchte) und indirekte Methoden (Wasserbilanz) unterstützen, um optimale Bewässerungsentscheidungen zu treffen. Sinnvoll wären dabei zudem Systeme, die Sensordaten mit weiteren Informationen, etwa zum lokalen Wetter, verknüpften, um Bewässerungsstrategien zu optimieren.
Kenntnisse erhöhen, Kosten senken
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Bewässerung wurde von Brunella Morandi angesprochen: Es sei grundlegend, die Reaktion der Pflanze auf Wassersstress besser zu verstehen. Reduzierte Wassergaben zu bestimmten Wachstumsphasen könnten z.B. die Fruchtqualität steigern, ohne dabei die Größe erheblich zu beeinträchtigen. Auch hier könnten Sensoren zum Einsatz kommen, um den Wasserstress direkt an der Pflanze zu messen. Claudio Corradi hob hervor, dass viele Landwirtinnen und Landwirte noch ausschließlich auf Erfahrungswerte setzen. Die Verfügbarkeit von erschwinglichen Sensoren sei essenziell, um objektive Daten zur Verfügung zu stellen und eine breite Akzeptanz sicherzustellen. Eine Senkung der Anschaffungskosten und die Integration von Anwendungen ohne jährliche Gebühren könnten Anreize schaffen, so die Überlegung.