Um das zu erreichen, müsse auch das Bild von der Landwirtschaft, das in vielen Köpfen der Verbraucher besteht, entromantisiert werden. „Je mehr Landwirtschaft aus dem Blick gerückt ist, je stabiler die Produktion wurde, desto mehr haben sich Wunsch und Wirklichkeit in der Verbrauchervorstellung auseinander bewegt. Unsere Lebensmittel sollen ästhetisch sein, von höchster Qualität und naturnah zu romantischen Bedingungen erzeugt. Und gerne zu günstigen Preisen. Aber sie sollen am besten ganz ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel wachsen. Dass mit dieser Haltung aber auch Ernteverluste wegen Schädlingsbefall einhergehen können, das wird schnell ausgeblendet oder erst gar nicht mitgedacht“, bemängelt Klöckner. So sei es kein Wunder, dass sich die Erzeuger wie inmitten eines Sturms fühlten, der sich aus einem Diskurs über Klimaschutz, Tierwohl, Pflanzen- und Grundwasserschutz und Biodiversität zusammensetze. Die Realität gestalte sich aber anders. „Ich verstehe, dass Landwirte da reflexhaft reagieren, im ständigen Verteidigungsmodus sind: Jeder hat dazu in den Medien eine Meinung, NGO oder Gesellschaft, nur wenige müssen diese aber umsetzen: die Landwirte.“