„Die Kampagne 2023 kündigt sich mit einem großen Potenzial an, das es zu nutzen gilt“, betonte Joël Boyer, Präsident der französischen Pflaumen-Vereinigung AOPn Prune bei der Generalversammlung Anfang Mai in Moissac (Département Tarn-et-Garonne), das in der Region Okzitanien im Südwesten Frankreichs liegt.
Wie in der französischen Fachzeitschrift Réussir zu lesen ist, habe es im Südwest-Becken, auf das fast 75 % der auf die Regionen Nouvelle-Aquitaine und Okzitanien verteilten Produktion entfallen, keine größeren klimatischen Unbilden zu beklagen. Leichte Alternanz sei bei den Sorten Grenadine und Reine-Claude zu beobachten, doch nichts im Vergleich zu dem, was die Produzenten nach dem Frost in 2022 befürchteten. Zwar sei über manchen Anbaugegenden Hagel niedergegangen, doch werde dies die Qualität der Ernte nicht beeinträchtigen. Auch die Wasserverfügbarkeit gebe keinen Grund zur Beunruhigung: Im vergangenen Jahr habe man um diese Zeit der Saison bereits die Plantagen bewässert. In Lothringen, wo rund 70 % der französischen Mirabellen produziert werden, rechne man aktuell mit einer 100%-ig verfügbaren Ernte, die Wasserreserven seien ausreichend. Allerdings beobachte man produktübergreifend die Wertschätzung skeptisch, da die Produktions- und Energiekosten weiterhin steigen und die zurückgelegten Mittel nach zwei Jahren Frostschäden aufgebraucht seien. „2023 wird trotz guter Ernteaussichten ein entscheidendes Jahr für den Fortbestand der Branche“, gab Joël Boyer eine Einschätzung. Derzeit sei es noch unklar, wie sich der Wassermangel in der spanischen Produktion auf Frankreich auswirken werde, das Hauptimportland sei, heißt es bei Réussir abschließend.
Weitere Details zu Pflaumen aus Frankreich und weiteren französischen Obstspezialitäten lesen Sie in Ausgabe 30/31 des Fruchthandel Magazins.