Der Verbrauch von Nüssen steigt, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) berichtet. Pro Person werden rund 5 kg Nüsse im Jahr verzehrt. Deutschland hat jedoch nur eine sehr kleine Walnuss- und Haselnussproduktion, deshalb wird die Suche nach geeigneten Sorten einer effizienten Kulturführung und nach professionellen Erntelösungen immer zwingender, so Herbert Knuppen.
Fast 30 Interessenten aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz kamen zu einem von Herbert Knuppen organisierten Haselnusserntetag zusammen, um sich über die die neuesten Entwicklungen in der Nusskultur zu informieren. Sandra Nitsch und Karl Schulze-Welberg von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW) stellten neueste Pflanzenschutz-Versuchsergebnisse vor, Bernhard Böckenhoff aus Raesfeld stellte seine Haselnussanlage zur praktischen Demonstration von Erntemaschinen zur Verfügung.
„Wir haben damals mit unserem Projekt Neuland betreten, denn es stand immer die Frage im Raum, ob sich ein Anbau von Wal- und Haselnüssen hier in der Region wirtschaftlich lohnt“, erklärte Böckenhoff. Der gefürchtetste Schädling an Haselnüssen ist der Haselnussbohrer. Zur Bekämpfung scheinen die neu entwickelten engmaschigen Haselnussnetze die aussichtsreichste Alternative zu sein, um den Entwicklungszyklus zu unterbrechen. Die Haselnussnetze hindern die aus der grünen Nuss schlüpfenden Larven am Einwandern in den Boden und dezimieren somit die Population des Haselnussbohrers. In der Haselnussanlage demonstrierte Bernhard Böckenhoff, wie er sich eine professionelle Ernte auf dem Haselnetz vorstellt. „Der Sinn solcher Vorführungen ist es, die Nusskultur in Deutschland attraktiver zu machen. Das Ziel muss sein, das Wissen und die vielen Erfahrungen zu sammeln, eine schlagkräftige Vermarktung mit deutschen Haselnüssen aufzubauen. Es gibt noch viele Herausforderungen, mit der tatkräftigen Unterstützung der LWK NRW wird praxisnah an Lösungen gearbeitet. Durch solche Informationstage zeigen wir, dass der Anbau von Nüssen in Deutschland rentabel ist. Es wäre schade, wenn wir diese Chance auch vor dem Hintergrund der sich ändernden Ess- und Verzehrgewohnheiten nicht nutzen würden“, betonte Herbert Knuppen.