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In Niedersachsen hat die Pflaumen- und Zwetschgenernte begonnen. Die Obstbaubetriebe erwarten in diesem Jahr weniger, aber qualitativ hervorragende Pflaumen und Zwetschgen. „Die unterdurchschnittliche Erntemenge hat mit dem Frühjahr zu tun: Es war kalt und nass, teilweise gab es Frost in der Blütezeit“, erklärte Dr. Matthias Görgens, stellvertretender Leiter der zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) gehörenden Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork im Landkreis Stade, „die Ernte beginnt dieses Jahr etwa eine Woche später als im vergangenen Jahr und als im Durchschnitt der Jahre.“ An der Niederelbe wird derzeit die mittelfrühe Sorte Tegera geerntet, es folgt Hanita.

Die niedersächsischen Obstbäuerinnen und Obstbauern werden dem Landesamt für Statistik zufolge voraussichtlich 3.018 t Pflaumen und Zwetschgen ernten. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 9,2 %: Im Jahr 2020 lag die Gesamterntemenge bei 3.325 t. Auf 237 ha wird das Steinobst laut Erntestatistiker Georg Keckl angebaut. Er rechnet mit einem Ertrag von rund 12,7 t pro Hektar (2020: 14,1 t pro Hektar). 150.000 Pflaumen- und Zwetschgen-Bäume stehen an der Niederelbe. Fünf Jahre müssen die Obstbäuerinnen und Obstbauern bis zum Vollertrag warten. Sorten wie Jojo, Doppelte Hauszwetschge, Fellenberg, Tegera und Haganta gehören weiterhin zu den Top 6 bei den Neupflanzungen. „Besonders gefragt sind die Pflaumen und Zwetschgen aus dem Alten Land in der Direktvermarktung, bspw. im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt“, betonte Martin Kockerols, Spezialberater für Steinobst bei der OVA. In den Regalen der Supermärkte seien dagegen eher die Pflaumen aus Süddeutschland und dem Ausland zu finden.