Frost zur Blütezeit und andere Wetterkapriolen haben an Europas Apfelbäumen ihre Spuren hinterlassen: Die Ernte wird deutlich kleiner ausfallen als in anderen Jahren. Dabei ist die Niederelbe als größtes geschlossenes Obstanbaugebiet Nordeuropas noch relativ glimpflich davon gekommen. Hier rechnen die Obstbauern nach Mitteilung des Landvolk Pressedienstes mit Erträgen, die um etwa ein Drittel unter dem Vorjahres liegen und ein Niveau von um die 200.000 t erreichen. Deutschlandweit prognostiziert die AMI die Erntemenge von etwa 550.000 t, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 46 %.
„Wir gehen von marktwirtschaftlichen Reaktionen aus und rechnen mit höheren Preisen“, schildert Ulrich Buchterkirch, Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen. Für die Obstbauern wäre das nach einer Reihe von Jahren mit absolut unbefriedigenden Erlösen eine dringend notwendige Anpassung, aus Verbrauchersicht dürfte die Preisanhebung um 40 bis 50 Cent je Kilogramm dennoch als moderat bezeichnet werden. Steigende Preise sind auch bereits am Markt für Mostäpfel zu spüren, zuletzt herrschte hier enormer Preisdruck vor.
Den Start in die Apfelsaison planen die Obstbauorganisationen im Alten Land für den 9. September ab 15.30 Uhr mit einem großen Familienfest auf dem Obsthof Matthies in Jork-Borstel. Die Teams der Obstbauorganisationen, vom Schulapfel über Landfrauen bis zu Altländer Obstbauern freuen sich auf zahlreich e Gäste, allen voran Ehrengast Dr. Bernd Althusmann. Der Landesvorsitzende der CDU Niedersachsen wird die Apfelsaison 2017 offiziell eröffnen. Die traditionelle Apfelspende aus dem Obstbaugebiet wird dem Verein KinderLicht e.V. zur Unterstützung der Kinder Klinikclowns und zweier Schulen mit dem Schulapfel überreicht.