„Die Äpfel wachsen und gedeihen“, zeigt sich Ulrich Buchterkirch von der Fachgruppe Obstbau des Landvolks Niedersachsen zuversichtlich. Es sei eine normale Ernte mit Äpfeln in guter Qualität zu erwarten.
Zwar haben Unwetter mit Hagelschlag Mitte Juni bei den Äpfeln Schäden verursacht, doch sind die Schäden sind laut Buchterkirch räumlich sehr begrenzt und werden kaum ins Gewicht fallen. In der ersten Septemberwoche wird die Ernte mit der Sorte „Gravensteiner“ beginnen.
Endspurt ist deshalb bei den alten Beständen angesagt, die jetzt noch auf dem Markt sind. Bald werden die neuen Früchte frisch und knackig das Obstangebot bereichern. „Es wird ein direkter Anschluss in die neue Saison werden“, meint dazu Matthias Görgens vom Obstbauzentrum in Jork, der Esteburg. Die Sorte „Delbarestivale“ wird nach Görgens Einschätzung schon ab nächster Woche geerntet, dann folgen die weiteren frühen Sorten wie „Holsteiner Cox“ oder „Elstar“. Für das Anbaugebiet Niederelbe mit dem Alten Land als Zentrum erwartet Görgens eine Durchschnittsernte von 270.000 t.
Dass es keine überraschend große Erntemenge wird, liegt an den Nachtfrösten zur Blütezeit. Diese haben gerade in Polen, Europas größter Apfelanbauregion, zu verstärkten Ausfällen geführt. Die europäische Apfelernte wird daher um zwei Mio. t Äpfel niedriger geschätzt als die üblichen gut zwölf Mio. t. Die Obstbauern an der Niederelbe sind optimistisch, dass sich das geringere Apfelangebot positiv auf die Vermarktung auswirken wird. „Die vergangene Saison mit dem großen Angebot an Äpfeln war sehr schwierig für uns. Bei Erlösen von 0,32 Euro/kg und Produktionskosten von 0,35 Euro/kg war das kein rentables Wirtschaftsjahr für die Obstbauern“, erklärt Buchterkirch. Auch die Trockenheit konnte nur durch Beregnung aufgefangen werden, wobei die Plantagen Richtung Nordsee mangels Beregnungsmöglichkeit stärker unter der Trockenheit und Hitze gelitten haben. Auch die extrem heißen Tage machten einigen Apfelsorten zu schaffen, sie reagierten mit Sonnenbrand. „Der Holsteiner Cox mag die extreme Hitze nicht und lagert dann zu viel Zucker ein, doch bei den anderen Sorten sorgt die Sonne für gute Qualitäten“, beschreibt Ulrich Buchterkirch die Folgen des sonnigen Sommers für den Apfelanbau in Niedersachsen.