Um der Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln effektiv vorzubeugen, sollte der Anbau von Phytophthora-resistenten Pflanzen regional koordiniert werden. Das ist das Ergebnis einer Doktorarbeit, die Dr. Francine Pacilly an der Universität Wageningen angefertigt hat.
Wie die Universität erklärte, zeigte die Wissenschaftlerin anhand von Computermodellen, dass ein steigender Anteil von Feldern mit resistenten Kartoffelsorten in einer Region das Risiko für die Entwicklung und Verbreitung aggressiver Erregervarianten zunächst erhöht. Allerdings nehme diese Gefahr bei einem Anteil von mehr als 50 % an der gesamten Kartoffelfläche ab. Dieser Effekt sei zurzeit aber noch kaum zu nutzen, weil die Verfügbarkeit resistenter Pflanzen noch sehr begrenzt sei. Deshalb sollten sich die Kartoffelanbauer Pacilly zufolge zunächst mit Blick auf die räumliche Verteilung der betreffenden Schläge in der Region absprechen und bei der Bestandsführung möglichst wenig Fungizide einsetzen. Gleichzeitig seien die Kartoffelzüchter gefordert, möglichst Sorten mit mehreren Resistenzgenen zu liefern, um die Anfälligkeit der Pflanzen für den Erreger weiter zu verringern. Die Wissenschaftlerin erwartet, dass solche Sorten in den kommenden Jahren die Marktreife erreichen. Im vergangenen Jahr hatten Biolandwirte, Züchter und der Lebensmitteleinzelhandel in den Niederlanden vereinbart, den Anbauanteil von Phytophthora-resistenten Kartoffelpflanzen an der gesamten Fläche dieser Hackfrucht bis 2020 auf 100 % zu erhöhen. AgE