Die Handelssparten Lidl und Kaufland führen die Papierverpackungen auf Basis der Silphie-Pflanze nach einer erfolgreichen Pilotphase sukzessive im Bereich Obst und Gemüse ein - gestartet wird mit Bio-Kresse. Bei Lidl ist Bio-Kresse in der Silphie-Verpackung seit 8. November zunächst in Süddeutschland erhältlich, bei Kaufland wird sie in Kürze flächendeckend in allen Filialen in Deutschland zu kaufen sein, heißt es in einer Mitteilung. Zeitnah folgen bei Kaufland bspw. Bio-Tomaten, -Äpfel und -Champignons, die Ausweitung auf weitere Landesgesellschaften ist in Planung.
Das Silphie-Papier ist besonders ressourceneffizient und kann im Food- und Non-Food-Bereich vielfältig eingesetzt werden. Mit einem Anteil von mindestens 35 % bilden die Fasern der Energiepflanze die Grundlage für die neuartigen Verpackungen. Der regionale Silphie-Anbau verringert Transportwege und die damit verbundenen CO2-Emissionen. Darüber hinaus werden im Aufbereitungsprozess wenig Wasser und Energie verbraucht und die Gewinnung der Fasern findet ohne den Einsatz von Chemikalien statt.
Zudem bietet die Silphie-Pflanze auch für Landwirte eine zukunftsfähige Perspektive, da sie u.a. insektenfreundlich ist, im Boden CO2 einspeichert und ihn vor Wind- und Wassererosionen schützt. Die robuste, mehrjährige Energiepflanze wurde bislang ausschließlich zur Produktion von Biogas genutzt. OutNature ist es gelungen, die Pflanzenfasern mittels eines biothermischen Verfahrens vor der Bioenergieerzeugung zu trennen. So macht die PreZero-Marke die Silphie-Pflanze als neuen, in Deutschland erzeugten Rohstoff nutzbar, der die Papier- und Verpackungsindustrie revolutioniert.
Durch weitere Forschung soll das Silphie-Papier zusätzliche Barriereeigenschaften, z.B. gegen Wasser oder Fett, erhalten. So kann das neuartige Papier zukünftig zu einem möglichen Ersatzprodukt für Kunststoffverpackungen werden und damit zur Vision der internationalen gruppenweiten Plastikstrategie REset Plastic 'Weniger Plastik - geschlossene Kreisläufe' beitragen.