Der aktuelle Nitratbericht 2024 weist für den Berichtszeitraum 2020 bis 2022 an 25,6 % der Messstellen des EU-Nitratmessnetzes im Mittel Konzentrationen größer 50 Milligramm pro Liter aus.

Ein Wassertropfen mit kreisförmigen Wellen

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Im vorherigen Berichtszeitraum von 2016 bis 2018 betrug dieser Anteil 26,7 %. Laut aktueller Vorlage setzt sich der schon im vergangenen Nitratbericht beobachtete Trend leicht sinkender Nitratkonzentrationen im Grundwasser an überwiegend landwirtschaftlich beeinflussten Messstellen fort. Insgesamt sei die Nitratbelastung des Grundwassers an diesen Messstellen jedoch weiterhin zu hoch, so das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL). Bestätigt werde das vom Ausweisungsmessnetz nach der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Gebietsabgrenzung, das eine deutlich größere Anzahl an Messstellen umfasse und damit eine detaillierte Analyse der Belastung des Grundwassers zulasse.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wertet den Nitratbericht 2024 als Rückenwind für verursachergerechtere Düngeregeln. „Der Nitratbericht zeigt: Politik wirkt“, so Özdemir zum darin ausgewiesenen leichten Rückgang der Nitratbelastung im Grundwasser. Dennoch überschreiten laut Bericht noch etwa ein Viertel der Nitratmessstellen den geforderten Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter. Besonders für viehdichte Regionen und in Gebieten mit Gemüseanbau weist der Nitratbericht eine überdurchschnittliche Belastung aus.

Für Özdemir steht damit außer Frage, dass die Bemühungen um sauberes Grundwasser mit weniger und zielgenauer Düngung gefruchtet haben. Die Änderungen im Düngegesetz seien notwendig, um das Düngerecht noch stärker nach dem Verursacherprinzip ausrichten zu können. Der Minister appellierte an die Länder, im Bundesrat dem überarbeiteten Düngegesetz mit den Verordnungsermächtigungen zum Wirkungsmonitoring und der Weiterentwicklung der Stoffstrom- beziehungsweise Nährstoffbilanzverordnung zuzustimmen.  AgE