Die Süßkirschen-Ernte in Sachsen und Sachsen-Anhalt ist nun auch offiziell gestartet. Zu einer Auftaktveranstaltung hatte traditionell der Landesverband „Sächsisches Obst“ e.V., der die meisten Erzeuger beider Bundesländer vertritt, eingeladen. Gastgeber der Veranstaltung war die seit 1994 in Stendal ansässige Stallbaum GbR.
Süßkirschen wachsen bei den Verbandsmitgliedern auf insgesamt rund 318 ha. Im Vorjahr wurden in beiden Ländern zusammen 2.020 t geerntet. In diesem Jahr erwarten die Erzeuger eine durchschnittliche Ernte von knapp 2.250 t, davon ca. 1.500 t in Sachsen-Anhalt; einschließlich der Nicht-Mitglieder des Verbandes werden 2.500 t erwartet. Auf rund 800 t hoffen die Sachsen.
Vorsitzender Gerd Kalbitz informierte über die bevorstehende Saison: „Eine lange Blühzeit, ein kühler und feuchter Mai sowie ein sehr warmer und trockener Juni erbrachten eine normale Erntestaffelung der Sorten. Wo nicht bewässert wird, werden die Fruchtgrößen aber unter den Erwartungen bleiben.“ Kalbitz forderte eine bessere Unterstützung für Obstbauern zur Errichtung von Wetterschutzeinrichtungen und Bewässerungsanlagen sowie eine Entbürokratisierung dieser Förderung und des Baus.
In der begonnenen Saison stünden ausreichend Erntehelfer bereit, „wir benötigen aber eine Drittstaatenregelung mit Ukraine und Weißrussland“, so Kalbitz. Zur Marktlage hieß es, dass der Kirschkonsum durch bessere Qualitäten (28 mm +) seit 2012 um ein Viertel zugenommen habe. Diese Raten beträfen aber nur den LEH, kaum Fachgeschäfte und Wochenmärkte. Dies diesjährige frühe Ernte habe noch keinen Marktdruck deutscher Kirschen mit sich gebracht. mhz