Afrucat, der Unternehmerverband für katalanisches Obst, hat in einer Pressekonferenz Anfang der KW 21 zusammen mit DACC, Abteilung für Klimamaßnahmen, Ernährung und ländliche Agenda der katalanischen Landesregierung, die erste Nektarinen- und Pfirsichschätzung der Saison 2023 vorgelegt. Demnach wird das katalanische Produktionspotenzial voraussichtlich um 4 % auf 448.330 t steigen. Im Vergleich zu dem Durchschnitt der vergangenen Jahr wird in Lleida die Nektarinen- und Pfirsichernte um 5 % höher ausfallen (149.570 t), in Tarragona um 10 % weniger (25.460 t), in Barcelona um 59 % weniger (2.300 t) und in Girona um 28 % weniger (1.180 t).
Nach den Jahren 2020, 2021 und 2022 mit einer sehr geringer Produktion und Wetterproblemen (insbesondere Frost) wäre 2023 die erste Saison in der Katalonien sein Produktionspotenzial wiedererlangen würde.
Laut Manel Simon, Generaldirektor von Afrucat, 'hätte es eine ausgezeichnete Ernte sein können, mit sehr guter Blüte und Fruchtansatz und höheren Ausdünnungsarbeiten, die jedoch die Produktionskosten in diesem Jahr erhöhen würden, aber die Wasserbeschränkungen haben zu Unsicherheiten geführt, und wir müssen die Saison Woche für Woche angehen.'
Bis zum 19. Mai gab es einen bedeutenden Hagelschlag (7. Mai), von dem Noguera (Albesa, Castelló de Farfanya, Algerri, Menàrguens ...) mit 856 ha betroffen war, von denen etwa 70 ha Sommerobst sind mit Schäden zwischen 80 % und 100 %. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr gab es keine allgemeine sondern nur gelegentliche Frostprobleme.
Der Erntezeitpunkt hängt von den Produktionsgebieten ab. Ursprünglich ging man im Vergleich zum Vorjahr von einer Verspätung von sieben bis zehn Tagen aus, aber die guten Temperaturen haben diese Verzögerung verkürzt.
Afrucat: “Nach Regionen verzeichnet Girona aufgrund der Rodung von Steinobstbäumen einen Rückgang. Dort spezialisiert man sich immer mehr auf Äpfel. Barcelona leidet unter der Trockenheit, da es sich um einen Anbau im Secano (nicht bewässerte Flächen) handelt, auf denen es in diesem Jahr keine Ernte geben wird, und auch in den Gebieten mit Bewässerung wird die Produktion zurückgehen. Obwohl in es Tarragona noch keine Vorfälle gab, hat man aufgrund von Rodungen die Prognosen nach unten korrigiert. Und schließlich Lleida, ohne Probleme, verzeichnet eine Erholung seiner Produktionszahlen.”
Die oben genannten Daten wurden – so Afrucat - unter der Annahme berechnet, dass es keinen Wassermangel geben wird, obwohl bereits eine erste Schätzung der Auswirkungen der aktuellen Situation vorgenommen wurde, und die Produktion der Fläche, die durch den inzwischen geschlossenen Urgell-Kanal bewässert wird, eliminiert. Unter Berücksichtigung dieser Verluste würde die Ernteprognose für diese Saison 5 % unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen. Für eine endgültige Bewertung der Produktion muss jedoch die Entwicklung der schweren Dürre abgewartet werden, unter der das Gebiet leidet.
Laut Simon 'werden in dem vom Urgell-Kanal betroffenen Gebiet vor allem Äpfel und Birnen angebaut, während das Zentrum der Steinobsterzeugung im Baix Segre liegt, wo die Bewässerung derzeit mit Einschränkungen erfolgt, die der Hälfte der normalen Jahresmenge entsprechen'.
Der Präsident des Steinobstausschusses von Afrucat, Benjamín Ibars, bekräftigte: 'Die Bewässerung im Gebiet Baix Segrià ist sehr technisiert. Wir bewässern nachts, um Verdunstung zu vermeiden, und die Landwirte kontrollieren die Wasseruhren, aber angesichts der eingeschränkten Versorgung scheint klar zu sein, dass das Wasser nicht ausreichen wird, um die gesamte Ernte zu retten. Wir werden Qualitätsfrüchte produzieren, aber wahrscheinlich nicht die volle Menge erreichen. Im Moment steht das Überleben der Bäume nicht auf dem Spiel, aber es sind noch drei Monate bis zur Ernte, und wir haben seit dem 1. April 30 ºC'.
Die Teilnehmer der Pressekonferenz waren sich einig, dass das Risiko hoher Ausdünnungskosten, sowie allgemein die hohen Lohnkosten und anderer Betriebsmittel, von denen der Anbau abhängt, sicherlich zu einem Anstieg der Obstpreise führen wird. Afrucat/d.s.