Die Sommerobstkampagne 2021 in der nördlich gelegenen Region war sehr heterogen und wurde durch Frost, Schädlinge und verschiedene Pflanzenkrankheiten stark beeinträchtigt. „Insgesamt ist die Produktion deutlich zurückgegangen, aber die Preise waren für diejenigen, die noch Produkte vermarkten konnten, gut“, zog Giancarlo Minguzzi, Präsident vom Branchenverband Fruitimprese Emilia Romagna, jetzt Bilanz. Er forderte einen besseren Schutz der traditionsreichen Produktion.
Die Emilia Romagna verzeichnet ein Minus von 50 % bei Steinobst, allerdings in sehr unterschiedlicher Form: „Es gibt Betriebe, die 80 % und andere, die nicht einmal 10 % ernteten konnten“, so Minguzzi. Der Unterschied war auf die Frostschutzmaßnahmen zurückzuführen, die in diesem Jahr im Gegensatz zu 2020 bei vielen Unternehmen gegriffen haben. Die Preise für Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen und Pflaumen seien bisher zufriedenstellend gewesen, aber etwas niedriger im Vergleich zum vergangenen Jahr. „Die Kampagne ist noch nicht zu Ende, und angesichts der geringen Produktion im Piemont werden die Preise bis zum Ende der Saison gut bleiben“, hoffte der Präsident.
Eine weitere katastrophale Kampagne für Birnen stehe bevor. „Bekanntlich ist und wird die Birnenproduktion sehr gering und von uneinheitlicher Qualität sein, was zum Teil auf die Schäden durch die asiatischen Wanzen zurückzuführen ist, die in diesem Jahr sowohl beim Kern- als auch beim Steinobst größere Schäden als im Vorjahr verursacht haben. Die Sorte Abate, die Königin der Birnen, wird einen verheerenden Produktionsrückgang von 70 % bis 80 % verzeichnen. Wir erwarten, dass die Preise für die zu vermarktende Restmenge hoch sein werden. Jedoch wird das nicht ausreichen, um den Rückgang der Produktion pro Hektar auszugleichen.“
Bei Kiwis wird mit einer im Vergleich zu 2020 bis zu 50 % geringeren Produktion gerechnet. Infolgedessen sieht Minguzzi die Konkurrenz aus z.B. Griechenland, wo die Produktion sich normal entwickelt, erstarken.
Der Präsident forderte die Regierung und die EU auf, Wirkstoffe wieder zuzulassen, die sich im Kampf gegen verschiedene Schädlinge als effizient erwiesen hätten und jetzt leider nicht mehr zur Anwendung kommen dürften.
Etwas Positives hatte Minguzzi aber auch zu berichten: „Die Ernte der ersten Gala ist von hervorragender Qualität, aber leider ist die Situation auch hier durch den Schädlingsbefall nicht einfach.“