14 Menschen kamen bei den Überschwemmungen in KW 20 ums Leben, 20 Flüsse traten über die Ufer, Tausende Hektar besonders fruchtbaren Ackerlands wurden überschwemmt. 'Wir liegen auf den Knien', sagte Sergio Tardani, ein Vertreter von Coldiretti, gegenüber Reuters. Er schätzte den Schaden auf etwa 1,5 Mrd Euro. Damit liege die Obsternte in der Emilia-Romagna vor dem Ruin.
Ein Sprecher von Coldiretti gehe davon aus, dass das Hochwasser die Wurzeln von fast 15 Mio Obstbäumen verrotten und sie damit absterben lassen könnte. Insgesamt sind etwa 5.000 landwirtschaftliche Betriebe von den Unwettern betroffen.
Tardani geht davon aus, dass es Jahre dauern wird, bis sich die Landwirte von der Katastrophe erholt haben. In einigen Gebieten sei es immer noch schwierig, Hilfe zu leisten, da Wasser und Erdrutsche die Fortbewegung erschwerten. Am 23. Mai sollte in einer Kabinettssitzung ein erstes Paket von Notfallmaßnahmen für die Region verabschiedet werden. Italienischen Medien rechnen damit, dass die Regierung zunächst rund 100 Mio Euro an Ausgaben und Steuererleichterungen für die Emilia-Romagna ankündigen wird.
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagte, Italien könnte auch Mittel aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union für Naturkatastrophen beantragen. Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida erklärte am 22. Mai, dass es noch zu früh sei, um die Gesamtkosten der Schäden in der Landwirtschaft zu schätzen, aber die Regierung werde sich in den kommenden Tagen mit den Erzeugern treffen, um die Krise zu besprechen.