Um gegen die steigenden Treibstoffkosten und die Untätigkeit der Regierung zu protestieren, streiken Lkw-Fahrer in Süditalien. Lkw-Diesel liege derzeit bei 2 Euro pro Liter. „Ohne Hilfe können wir so nicht weitermachen“, heißt es seitens der Logistikbetriebe. Und so haben sich zu den spontanen Blockaden der vergangenen Tage in Sizilien und Apulien weitere Regionen gesellt, darunter auch im Latium oder in Molise.
Der italienische Bauernverband Coldiretti ist alles andere als begeistert: „Zitronen für Deutschland, Orangen für die Schweiz, Gemüse für die Märkte im Norden und viele weitere tausend Euro drohen in Rauch aufzugehen“, wenn der Streik nicht beigelegt werde, wird die sizilianische Abteilung von Coldiretti in italienischen Medien zitiert. „Die Ware wurde bereits geerntet und verpackt, und wenn sie nicht ankommt, werden weitere Strafen verhängt. Es muss sofort eine Lösung gefunden werden, denn die Produkte verrotten“, heißt es weiter. Zum Straßenverkehr gebe es keine Alternative – über ihn werden in Italien mit einem Anteil von über 80 % fast alle Güter transportiert.
Nun steckten die Waren in den Lagern fest, weitere warteten auf Abholung bei den Produzenten. „Dies ist die x-te Katastrophe für diese Region, und wir fordern daher, dass die Institutionen unverzüglich Maßnahmen ergreifen, damit die Situation entschärft werden kann“, heißt es bei Coldiretti. Der Streik vergrößere das Risiko leerer Regale – auch, weil die Lebensmittelindustrie aufgrund fehlender Lieferungen die Verarbeitung stoppen müsste. Strukturell gelte es nun, die schwächelnde Infrastruktur zu stärken, um Ware aus Italien wettbewerbsfähig zu halten.