In seltener Eintracht haben sich Landwirte und Umweltschützer in Italien ein gemeinsames Ziel auf die Fahnen geschrieben: Sie wollen dem Flächenfraß entgegenwirken.
Amtlichen Zahlen zufolge hat Italien in den vergangenen 25 Jahren weitere 28 % an landwirtschaftlichen Nutzflächen verloren. Im Jahr 1995 verfügte die Landwirtschaft noch über 16,3 Mio ha, heute sind es laut Angaben des staatlichen Statistikamtes (Istat) noch 12,8 Mio ha. Die Statistiker in Rom wiesen bereits Anfang 2019 auf die Risiken hin, die ein weiterer Verlust an Agrarflächen mit sich bringe. Die Inlandsproduktion von Agrarrohstoffen und Lebensmitteln könnte in Zukunft nicht mehr reichen, um die Bevölkerung zu versorgen. Der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband Coldiretti und die Umweltorganisation „Italia Nostra“ erinnerten jetzt an diese Warnung. „Zwar leben wir in einer globalisierten Welt, doch dass es zu Engpässen in den Lieferketten kommen kann, hat spätestens die Corona-Pandemie aller Welt konkret vor Augen geführt“, erklärten sie. Gemeinsame Aktionen, auf die sich die beiden Verbände in einem Protokoll verständigten, sollen mit dazu beitragen, dass „die Lebensmittelsouveränität des Landes“ auch in Zukunft gesichert ist. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig Vorkehrungsmaßnahmen seien. „Um die Erde und die Bevölkerung zu schützen, muss Italien seine Landschaft, seine Wälder und seine fruchtbaren Böden verteidigen“, so der Coldiretti-Vorsitzende Ettore Prandini. AgE