Für die italienische O+G-Branche sind Kiwis ein zentrales Produkt. Wie die Handelsdaten des ersten Quartals 2022 zeigen, müsse Italien in den kommenden Jahren aktiv werden, um die Vorreiterrolle auch weiterhin zu behalten, berichtet Italiafruit. In den ersten vier Monaten des Jahres seien über 16.000 t Kiwis mit einem Gesamtwert von fast 25 Mio Euro importiert worden - eine Zahl, die innerhalb eines Jahres von 6.000 t um 140 % gewachsen sei. Ein Großteil davon, 80 %, stamme aus Griechenland, das Italien zu einer Zeit beliefere, wo Ware der Südlichen Hemisphäre nicht verfügbar sei. Zwar produziert Italien selbst jährlich etwa 400.000 t Kiwifrüchte, doch die Tendenz sei unübersehbar. Grund für den Aufschwung importierter Ware könnte ein ertragsschwaches Jahr der italienischen Produktion mit einhergehenden erhöhten Preisen gewesen sein, was griechischen Kiwis einen Vorteil verschafft haben könnte. Deutlich werde dies jedoch erst mit der nächsten Kampagne und der zu erwartenden großen Verfügbarkeit italienischer Früchte.
Der Export zeichnet ein optimistischeres Bild: Im ersten Quartal 2022 wurden Kiwis im Wert von fast 240 Mio Euro (+2 % ggü Vorjahr) exportiert, wobei die Volumen um etwa 6 % abgenommen hätten, berichtet Italiafruit. Deutschland bleibe dabei weiterhin der wichtigste Markt, gefolgt von Belgien, Spanien, den Niederlanden und Frankreich. Um auch in Zukunft ihre Poleposition beizubehalten, müsse man sich bei Qualität und Sortenvielfalt positiv abheben. Das Thema der neuen Märkte sieht der Bericht als zweitrangig an, da bereits in über 70 Länder verkauft werde. Sinnvoller sei es, bereits erschlossene Märkte zu konsolidieren, etwa durch eine Strukturierung des Angebots, wie es beim Birnenverband UnaPera geschehen sei. Ob diesbezüglich die Ausweitung der Zespri-Anbauflächen auf der Nördlichen Hemisphäre dabei für Italien von Vor- oder Nachteil sein wird, ließ der Bericht abschließend offen.