Auch weiterhin stellen Temperaturen von bis zu 40 Grad die italienische Landwirtschaft auf eine harte Probe. Laut Coldiretti sind dadurch fast die Hälfte (46 %) der italienischen Landwirte betroffen, insgesamt seien das 332.000 Betriebe.
Neben Getreide oder Milch betrifft die Notlage auch den Obst- und Gemüseanbau, wo Coldiretti zufolge bereits 15 % durch die große Hitze 'verbrannt' sei. Auch bei der Traubenernte erwarte man ein Minus von rund 10 %, schätzt Coldiretti. Durch den extrem niedrigen Pegelstand im norditalienischen Fluss Po breitete sich 'totes Wasser', d.h. vom Meer aufsteigendes Salzwasser aus. Heuschrecken und andere Insekten sorgten für zusätzliche Zerstörung.
'Wir stehen vor verheerenden Auswirkungen auf die nationale Produktion mit Schäden von über 6 Mrd Euro, was 10 % der nationalen Produktion entspricht', warnt der Verband, und fordert Sofortmaßnahmen, 'um die Ernten und die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe zu retten'. Mit einer ausreichenden Wasserversorgung könne die Landwirtschaft ihr Potential vervielfachen, betonte Coldiretti-Präsident Ettore Prandini. Sofort umsetzbare Projekte wie das mit der Nationalen Vereinigung für Landgewinnung (Anbi) könnten helfen, durch Rückhaltebecken 50 % des Regenwassers aufzufangen, so Prandini abschließend.