Zurzeit seien laut italienischen Nachrichten kaum Warteschlangen am Brennerpass aufgrund der von Deutschland, Österreich und Tschechien verhängten Beschränkungen festzustellen. Die Green Lane werde an verschiedenen Stellen eingerichtet, nachdem Unternehmen des Frischebereichs und ihre Fachverbände intensiv um Erleichterungen an den Grenzen gekämpft hätten, hieß es. Von den Kontrollstellen am Brennerpass selbst war keine Auskunft zu bekommen.
„Es sind wieder einmal die Lkw-Fahrer, die einen hohen Preis für die Covid-Beschränkungen zahlen“, sagte Umberto de Pretto, Generalsekretär der Internationalen Straßentransport-Union (Iru), vor der italienischen Presse. Ohne eine schnelle Durchfahrt würden lebenswichtige Lieferketten, der Binnenmarkt und das Leben von Millionen von EU-Bürgern zu enormen Kosten und ohne jeglichen materiellen Nutzen für die Virenbekämpfung geschädigt, betonte Pretto. Der erste Lockdown habe gezeigt, dass es gehen könne. Wie es von der Kommission hieß, müssten individuelle Maßnahmen von Mitgliedstaaten verhältnismäßig bleiben und die Unterbrechung der Logistik und der wesentlichen Transporte vermieden werden. In der Praxis müssen Fahrer, die nach Deutschland, Österreich und Tschechien reisen, bis auf weiteres eine negative Bescheinigung über einen Covid-19-Antigen-Abstrich in englischer oder deutscher Sprache vorlegen, der innerhalb der vergangenen 48 Stunden durchgeführt wurde.
Vor allem für Transporte aus Sizilien oder Kalabrien ist es für die Fahrer schwierig, einen solchen Test vorzulegen, hieß es. Berichten zufolge arbeiten die Apfel-Lieferanten in der italienischen Region Südtirol mit den lokalen Behörden zusammen, um Schnelltest-Kits an die Fahrer zu verteilen, aber der Stau bleibt erheblich.