Das CREA, die italienische Gemeinschaft für Agrarforschung und Analyse der Agrarökonomie, hat die ersten Ergebnisse ihres seit einem Jahr laufenden Projekts „Pofacs“ vorgestellt. Ziel des Projektes ist es, neue Strategien für Fresh Convenience-Produkte der Verarbeitungsstufen 3-5 zu entwickeln, die Ressourceneffizienz und Nacherntequalität erhöhen, das Shelf life verlängern und die Umweltauswirkungen reduzieren sollen.
Bei Rucola z.B. hätten die Forscher die Nutzung molekularer Techniken für den Nachweis kontaminierender Arten untersucht sowie ausgewählte Sorten in ihrer Qualität verbessert: diese zeichneten sich nun durch einen höheren Vitamin-C- und Polyphenolgehalt, eine längere Haltbarkeit und eine Resistenz gegen die wichtigsten Pflanzenkrankheiten sowie eine geringe Nitratanreicherung aus. Bei Granatäpfeln habe das Team die Extraktion von Granatapfelkernen für die 4. Verarbeitungsstufe untersucht – dies sei besonders interessant, da es bisher keine nicht-industriellen Systeme für die Schälung oder Saftgewinnung von Granatäpfeln gebe, berichtet das CREA in einer Mitteilung.
Außerdem wurde an innovativen Verpackungsmethoden geforscht, um die Produkthaltbarkeit zu verlängern – etwa bei Weintrauben, wo eine Behandlung mit Ozon neben der Desinfektion der Ware auch zur besseren Haltbarkeit und Produktqualität beitragen könnte. Auch nachhaltiges Wirtschaften sei ein Thema der Studien, z.B. die die Produktreste der Verarbeitung für Fresh Cut-Ware für die Entwicklung von probiotischen Mikroorganismen einzusetzen.
Diesbezüglich habe man auch analysiert, inwiefern die Verbraucher bereit sind, nachhaltige Obst- und Gemüseprodukte zu kaufen, bzw. die Unternehmen, Innovationen zugunsten mehr ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeit einzuführen. Für 56 % der befragten Verbraucher sei „Bequemlichkeit“ das Hauptmotiv für die Wahl von Fresh Cut-Salat, während 73 % bereit seien, dafür auch einen höheren Preis zu zahlen. Was die Unternehmen betreffe, so sähen alle die Verpackung als Instrument zur Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit und zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen. Mehr als die Hälfte der Befragten habe angegeben, dass sie gerne in Innovationen investieren würden, z.B. in recycelbare Verpackungen, obwohl nur wenige vor der Befragung von deren Potenzial wussten. Darüber hinaus habe man festgestellt, dass die Beteiligung von Unternehmen an gemeinsamen Projekten mit Universitäten und Forschungszentren die Verbreitung von Innovationen fördere.