Corona: Arbeitskräftemangel ein großes Problem für Italien

Die Auswirkungen des Coronavirus auf die Frischproduktindustrie des Landes werden vor allem in der Produktionsphase zu spüren sein, in der Bedarf an eingewanderten Arbeitskräften kritisch ist, so Valtiero Mazzotti, Generaldirektor für Landwirtschaft in der Emilia-Romagna.

„Wenn es um die Obsternte im Juni/Juli geht, besteht die Gefahr, dass der übliche Strom von Saisonarbeitern aus Osteuropa in die Emilia-Romagna zum Stillstand kommt“, kommentierte Mazzotti gegnüber Eurofruit.

Besorgnis bestehe zudem über den möglichen Schaden, den der Ruf von Frischprodukten aus Italien davontragen könnte. „Unsere Sorge ist, dass die Exporte zurückgehen, weil die Leute glauben, dass die Waren selbst mit Covid-19 belastet sein könnten', erklärte er.

Mazzotti bestätigte, dass die Supermärkte unerwartete Spitzenwerte bei der Verbrauchernachfrage erlebten. Dies sei auf die Beschränkungen, mit denen die Ansteckungsgefahr verringert werden soll, zurückzuführen. Mit diesen wurden die Ausgangsrechte der Bevölkerung stark eingeschränkt.

Auf dem Mailänder Großmarkt hat die Verwaltungsgesellschaft Sogemi eine offizielle Regelung eingeführt, nach denen alle Angestellten, die mit Frischprodukten arbeiten, Einweghandschuhe tragen und sich in regelmäßigen Abständen die Hände waschen müssen. Zudem hat der Markt festgelegt, dass Arbeitswaschplätze mit antibakterieller Seife und Einweg-Papierhandtüchern sowie Spender mit antibakteriellen Reinigungsgels und Masken vorhanden sein sollen. Zudem wurden die Arbeiter aufgefordert, einen Abstand von einem Meter einzuhalten und Beratungsmöglichkeiten für Mitarbeiter mit hoher Temperatur eingerichtet. Kunden werden aufgefordert, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, und ihre Einkäufe schnellstmöglich abzuwickeln.