Vor dem Hintergrund des russischen Krieges in der Ukraine trübt sich im April die Verbraucherstimmung massiv ein. Das geht aus dem aktuellen Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) hervor. Demnach fällt der Index den fünften Monat in Folge und erreicht einen neuen Allzeit-Tiefststand.
„Ähnlich wie vor zwei Jahren die Corona-Pandemie sorgt auch der Krieg in der Ukraine für schwache Konjunkturerwartungen. Die befragten Verbraucherinnen und Verbraucher rechnen zudem damit, dass die sich abzeichnende Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Situation auch einen negativen Effekt auf ihre persönliche Einkommenslage haben wird. Ihre Einkommenserwartungen sinken im Vergleich zum Vormonat und gehen auf den zweitniedrigsten Wert seit Berechnung des Konsumbarometers zurück', teilt der HDE mit. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten somit, in den nächsten Monaten weniger finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, heißt es weiter. Das schlage sich auch in der Anschaffungsneigung nieder, die ein neues Allzeittief erreicht habe. Gleichzeitig würden die Befragten planen, ihr Sparvolumen zu verringern.
Das voraussichtliche Konsum- und Sparverhalten stehe unter dem Eindruck der steigenden Inflation. „Während in den vergangenen Wochen vor allem die Energiepreise deutlich gestiegen sind, erwarten Verbraucherinnen und Verbraucher in den kommenden Monaten zunehmende Preissteigerungen. Diese Einschätzung deckt sich mit aktuellen Konjunkturprognosen, die im Jahresverlauf ebenfalls mit einem anhaltenden Preisauftrieb rechnen. Der Krieg in der Ukraine hat wie der Beginn der Pandemie im Jahr 2020 einen einschneidenden Effekt auf die Verbraucherstimmung. Das HDE-Konsumbarometer trübt sich nicht nur ein, sondern erreicht ein Rekordtief. In ihrer Größenordnung sind die Auswirkungen der geopolitischen Situation auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland nicht vollständig abzuschätzen. Der Einbruch der Verbraucherstimmung zeigt jedoch deutlich, dass der private Konsum in den nächsten Wochen stark gedämpft sein wird', so der HDE.