Die Ernte von Frühkartoffeln aus dem Feldanbau hat in Deutschland begonnen, und die Erzeuger in Schleswig-Holstein hoffen nun auf einen guten Absatz. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein vom 26. Juni ist die Verbrauchernachfrage zurzeit aber zurückhaltend, was mit der warmen Witterung und dem Ferienbeginn begründet wird.
Die Preise bewegten sich auf dem Vorjahresniveau. Die Konsumenten müssten für den 2,5 kg-Beutel etwa 3,50 Euro bis 5 Euro bezahlen. Frühkartoffeln würden in Schleswig-Holstein überwiegend direkt vermarktet. Unterdessen stellten der Lebensmitteleinzelhandel und die Discounter zunehmend auf Ware aus heimischer Erzeugung um. Kartoffeln aus der Vorjahresernte würden kaum noch angeboten. Unterdessen litten die Bestände der späteren Sorten für die Haupternte im Herbst unter dem Regendefizit, so dass das Aufkommen trotz Beregnung unter dem Strich unterdurchschnittlich ausfallen könnte. Das Statistische Landesamt beziffert die gesamte Kartoffelfläche in Schleswig-Holstein auf gut 6.000 ha. Davon entfallen rund 2.750 ha auf Pflanzkartoffeln und 3.300 ha auf Speisekartoffeln, darunter 450 ha Frühkartoffeln. Mehr als die Hälfte der Frühkartoffeln wird unter Folie oder Vliesabdeckung erzeugt.
Unterdessen berichtete die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, dass die Frühkartoffelernte in dem Bundesland erst sehr spät begonnen habe. Zwar hätten die Hofläden schon vor einigen Wochen kleine Mengen angeboten, doch den Großteil könnten die Landwirtinnen und Landwirte erst jetzt roden. In vielen Regionen seien die Kartoffeln wegen des Regens in den Frühjahrsmonaten überwiegend erst zu Ostern oder noch später gepflanzt worden - das sei die größte Verzögerung aller Zeiten gewesen. Außerdem habe den Knollen die Trockenheit der vergangenen Wochen zu schaffen gemacht. Wie die Ernte in diesem Jahr ausfalle, sei noch recht unsicher.
AgE