Nur eine einheitliche Koordinierung der Mitgliedstaaten ermögliche es dem Frischobst- und Gemüsesektor, weiterhin für die Versorgung der europäischen Bürger zu sorgen, so der Verband.
In einer Pressemitteilung hat Freshfel Europe die EU-Mitgliedsländer aufgefordert, die von der EU-Kommission vorgelegten Leitlinien zu green lanes umsetzen, um sicherzustellen, dass hochverderbliche Frischprodukte die EU-Binnengrenzen in einem Zeitrahmen von maximal 15 Minuten passieren können.
Zudem drängt der Verband die Ministerien der Mitgliedsstaaten zu sofortigen und kohärenten Maßnahmen, um die Verfügbarkeit von Fachkräften für die kommenden Ernten zu sichern. Es bestehe ein dringender Bedarf an Arbeitskräften für viele Gemüseprodukte sowie aktuell für Spargel und Erdbeeren und die beginnende Obstsaison. Zudem starte die Saison für einige Produkte aufgrund der Wetterbedingungen einige Wochen früher.
Aus diesen Gründen sei es zwingend notwendig, weiterhin Saisonarbeiter aus anderen EU- und Nachbarländern in die Produktionsländer zu holen, um die Ernährungssicherheit in Europa während des COVID-19-Ausbruchs zu gewährleisten. In Zusammenhang damit fordert Freshfel eine strenge medizinische und europaweit vereinheitlichte Überwachungsowie die Unterstützung durch die Regierungen der Mitgliedsstaaten, um den sicheren Transport, die Arbeit und die Unterbringung dieser Arbeiter zu gewährleisten.
Das Einreiseverbot für Saisonarbeiter werde dagegen zu erheblichen Lebensmittelverlusten entlang der Lieferkette führen und die Versorgung der europäischen Supermärkte gefährden. Den Einsatz freiwilliger Mitarbeiter für die Produktion sieht Freshfel dagegen kritisch. Es sei wesentlich, dass Arbeitskräfte während der gesamten Saison arbeiten und nicht nur auf einer einmaligen Basis. Wenn dies nicht gewährleistet sei, könnten keine kontinuierlichen Lieferungen von frischen Produkten während der gesamten Saison garantiert werden.