Im Frühjahr dieses Jahres hat die französische Regierung den Wassersparplan (“Plan Eau”) veröffentlicht. Was das Ziel des Plans ist, verrät der Name bereits: Insgesamt zehn Prozent Wasser sollen so bis 2030 eingespart werden. Erreicht werden soll das Ziel durch 53 einzelne Maßnahmen.

Die Landwirte würden bei dem Vorhaben unterstützt, heißt es im Plan: Mit zusätzlichen 30 Mio Euro wolle man ressourcensparende landwirtschaftliche Praktiken fördern, z.B. den Wechsel hin zur Tröpfchenbewässerung. Gleichzeitig sollen jedoch den französischen Wasseragenturen, die Wasserentgelte erhalten und neu verteilen, 475 Mio Euro mehr Einnahmen zur Verfügung stehen - und das geschieht natürlich auch durch höhere Wassergebühren. Vor allem sollten diese sich ändern, sobald ein bestimmtes Limit überschritten werde, um so übermäßiger Wassernutzung vorzubeugen. Der französische Rat für Wirtschaft, Soziales und Umwelt CESE (Conseil économique, social et environnemental) hat sich dazu vergangene Woche geäußert und neun Empfehlungen für dieses Projekt vorgeschlagen, etwa die bessere Datenauswertung oder z.B. saisonal variierende Tarife.

Tröpfchenbewässerung

Zwar sollen Landwirte Gelder erhalten, um wassersparende Anbaumethoden umzusetzen, doch gleichzeitig kommen durch die Tariferhöhung hohe Kosten auf sie zu. 

Maßnahmen lasse Landwirte “ausbluten”

Die Landwirtschaft ist von den angekündigten Gebührenerhöhungen für Wasser alles andere als begeistert: Man werde nicht “untätig” bleiben, was die Änderung der Gebühren angehe, betonte der Landwirtschaftsverband “Coordination Rurale” in einer Mitteilung, bedeute dies doch eine wirtschaftliche Verschlechterung der Betriebe und seien der erste Schritt hin zu einer stetigen Erhöhung der Wassergebühren - und das nicht etwa, um die kostbare Ressource zu schützen, sondern um behördliche Strukturen zu finanzieren. Strukturen, die mit den bisherigen Geldern auch keine Resultate erzielt hätten. Zusätzlich zu den erwarteten 10 Mio Euro an Mehrkosten sei geplant, die Abgabe für die sog. “diffuse Verschmutzung” zu erhöhen, was zusätzliche 37 Mio Euro für die Landwirtschaft bedeuten könnte. “Wieder einmal werden die Landwirte als einzige Verantwortliche für die Verschmutzung bezeichnet”, kommentierte dazu Verbandspräsidentin Veronique Le Floc’h. Diese Gebühren könnten nur erhöht werden, wenn alle Verursacher gleichermaßen kontrolliert würden, so die Präsidentin weiter. Diese geplanten 47 Mio Euro werde Landwirte “ausbluten” und “die Schwächsten untergehen” lassen, befürchtet der Verband.