Nach Angaben der AMI erreichen die Ernten bei Bio-Äpfeln in diesem Jahr weniger als 50 % der Vorjahresmenge. Grund dafür sind neben Nachtfrösten, Alternanz und dem starken Junifruchtfall vor allem die Minusgrade in der zweiten Aprilhälfte und Anfang Mai. Eine besondere Herausforderung stelle dabei die von Jahr zu Jahr steigende Nachfrage dar.
Ende Juni traf sich das Europäische Bio-Forum (EBF). Thema war unter anderem eine erste Einschätzung der diesjährigen Apfelernte. Infolge der in den meisten Anbaugebieten ungünstigen Produktionsbedingungen fällt das Resümee einhellig aus. So geht man von einer deutlich kleineren Erntemenge aus. Im Vergleich zu 2016 werden innerhalb des EBF voraussichtlich 26% weniger Äpfel zur Verfügung stehen. Vor allem in Deutschland wird mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Gegenüber dem angebotsstarken Vorjahr fehlen mehr als 50%.
Während im Vorjahr kleinere Bio-Apfelernten wie beispielsweise in Österreich durch die Erntemengen in anderen Anbaugebieten ausgeglichen werden konnten, schließt sich eine Kompensation in diesem Jahr aus. Die Menge wird dem wachsenden Bedarf an den Märkten nicht nachkommen können. Um nicht so stark von dem Ziel einer ganzjährigen Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) abrücken zu müssen und Gefahr zu laufen preislich zu überdrehen, werden in der kommenden Saison weniger Aktionen initiiert. Ursula Schockemöhle