Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) teilt mit, dass, basierend auf den bisher vorliegenden Rodeergebnissen eine Erntemenge von rund 10,6 Mio t erwartet wird.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind das 9,2 %. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 sind es 0,4 % weniger. Im Bundesdurchschnitt weisen die bisher vorliegenden Ergebnisse dabei einen vorläufigen Hektarertrag von 410 Dezitonnen aus. Dies bedeutet einen Rückgang um 4,2 % gegenüber dem Vorjahr bzw. um 2,3 % gegenüber dem mehrjährigen Durchschnitt.
Ein Grund für das geringere Ernteergebnis sind die diesjährigen Witterungsbedingungen. Durch das außergewöhnlich kalte Frühjahr entwickelten sich die Kartoffelbestände zögerlich. Das in weiten Teilen Deutschlands sehr wechselhafte und nasse Sommerwetter führte zu vermehrten Pilzinfektionen und wirkte sich negativ auf Ertrag und Qualität aus. Im Juli und August waren die Kartoffelfelder oftmals zu nass zum Befahren. Erst seit Beginn des Spätsommers seit Anfang September kommen die Rodearbeiten zügiger voran.
Hauptfaktor ist die zurückgehende Anbaufläche. Rund 259.300 ha Ackerfläche wurden in Deutschland in diesem Jahr mit Kartoffeln bestellt – im Vergleich zum Jahr 2020 entspricht das einem Rückgang um 5,2 %. Niedersachsen ist weiterhin das bedeutendste Kartoffelanbaugebiet in Deutschland mit einem Flächenanteil von rund 45 %, gefolgt von Bayern mit 15 % und Nordrhein-Westfalen mit etwas unter 15 %.