Das Jahr 2020 stelle den Obst- und Gemüsebau vor bisher ungeahnte Herausforderungen, so der Deutsche Bauernverband (DBV) in seiner durchschnittlichen Erntebilanz vom 18. August. Besonders die Corona-Pandemie brachte für die Erzeuger einige wirtschaftliche Unwägbarkeiten mit sich.
Der Lockdown führte in Deutschland zur Grenzschließung, zunächst auch für Saisonarbeitskräfte. Für die im Obst- und Gemüsebereich dringend benötigten Erntehelfer aus dem Ausland konnte eine besondere Einreiseregelung gefunden werden. Darüber hinaus mussten aufwands- und kostenintensive Hygienekonzepte in kürzester Zeit umgesetzt werden.
Trockenheit bleibt anhaltendes Problem
Hinzu kommen zunehmende Wetterextreme. Besonders der Gemüsebau hat auch dieses Jahr wieder mit Trockenheit zu kämpfen. Im Obst- und Gemüsebau führte die Trockenheit auch 2020 zu höheren Kosten durch die Bewässerung der Kulturen. Durchschnittlich sei auch in diesem Jahr allein von Bewässerungskosten in Höhe von 10 bis 15 % des Umsatzes auszugehen, so das Ergebnis der DBV-Bilanz. Dabei müssten rund 80 % der Obst- und Gemüseflächen bewässert werden.
Mehr Unterstützung für Erzeuger
Der Deutsche Bauernverband fordert, den Bereich der Sonderkulturen politisch stärker zu unterstützen. Besonders die zusätzlich entstandenen Kosten für die Unterbringung der Saisonarbeiter, Hygienekonzepte, Flüge etc. stellen Betriebe vor große Herausforderungen. Die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel verschärfe die Situation für die Betriebe nochmals. In Kombination mit steigenden Mindestlöhnen, Diskussionen um Wassernutzung und dem Insektenschutzgesetz sei die Wettbewerbsfähigkeit in Frage gestellt.
Einen ausführlichen Bericht zur Erntebilanz des DBV finden Sie in Kürze im Fruchthandel Magazin.