„Die Anpassung an den Klimawandel, die Speicherung von Kohlenstoff und die Emissionsminderung sind Kernelemente der Klimastrategie der Landwirtschaft“, erklärt Udo Hemmerling, stellv. Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV) anlässlich der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm El-Scheich.
Beim „Farmers Day“ der Weltklimakonferenz am 12. November hat sich der Weltbauernverband WFO unter dem Motto „Adaption, Agriculture & Food Systems Day“ zu Wort gemeldet. Dazu erläutert Hemmerling: „Die Versorgungssicherheit bei Nahrungsmitteln und die Bekämpfung von Hunger in der Welt erfordern einen klimaeffizienten und klimaangepassten Landbau. Geeignete Instrumente dafür sind Investitionen in Züchtung, Pflanzenschutz, Digitalisierung, Lagerhaltung sowie in Regenwasserrückhalt und Bewässerungsinfrastruktur. Neuere Ansätze wie Carbon Farming, die Bindung von Kohlenstoff in Böden und Wald, kommen hinzu. Die COP 27 und die EU müssen einen Rahmen für Carbon Farming geben. Bei der COP 27 sollte ferner die wissenschaftliche Neubewertung der Klimawirkung von Methan auf internationaler Ebene angestoßen werden.“
Nötig wird eine Neubewertung von biogenem Methan nach Einschätzung des DBV, weil es sich nach neueren Forschungsergebnissen um ein kurzlebiges Treibhausgas („flow gas“) handelt, das sich in der Atmosphäre im Zeitraum von ca. zwölf Jahren in Wasser (H2O) und CO2 abbaut, was zuvor von den Pflanzen aufgenommen wurde. Damit wird der Atmosphäre im Gegensatz zu fossilem Methan, aus z.B. Erdgas, durch biogenes Methan kein neues CO2 hinzugefügt.