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Das italienische Institut für Agrar(wirtschafts)forschung CREA hat einen Bericht mit dem Titel „Krieg in der Ukraine: Auswirkungen auf Kosten und wirtschaftliche Ergebnisse italienischer Landwirtschaftsbetriebe“ veröffentlicht, der aufzeigt, dass die aktuell steigenden Produktionskosten für viele Landwirtschaftsbetriebe gefährlich werden könnten.

Die Agrar- und Lebensmittelbranche habe mit einer „noch nie dagewesenen Krise zu kämpfen“, so Alessandra Pesce, Leiterin der CREA-Abteilung für Politik und Bioökonomie. Es sei daher Aufgabe der Forschung, fundierte Kenntnisse zu liefern, damit Institutionen wirksame und rechtzeitige Maßnahmen ergreifen könnten.

Zu diesem Zweck habe man den Anstieg der Produktionskosten, mit dem die Landwirtschaftsbetriebe infolge des Anstiegs der Rohstoffpreise konfrontiert sind, auf der Grundlage von öffentlich verfügbaren buchhalterischen Unternehmensdaten berechnet. Bei den sechs untersuchten Kostenpositionen (Dünge- und Futtermittel, Diesel, Saatgut/Pflanzen, Pflanzenschutz, passive Mieten) beliefen sich die durchschnittlichen Auswirkungen auf die Unternehmen auf mehr als 15.700 Euro, stellten die Forscher dabei fest. Das sei landesweit ein durchschnittlicher Anstieg von 54 %. Besonders für Grenzertragsbetriebe habe diese Kostenexplosion erhebliche Auswirkungen.

Zwar sei der genaue Betrag abhängig von der Art und der Lage der Produktion, doch die Gefahr bestehe, dass 11 % der italienischen Landwirtschaftsbetriebe nicht mehr kostendeckend produzieren könnten – vor der Krise war gerade mal ein Prozent der Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Wie Pesce betonte, wolle das CREA die Lage weiterhin durch aktualisierte Einschätzungen dokumentieren.