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Der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments hat seinen Bericht über den von der Europäischen Kommission im vergangenen Jahr vorgeschlagenen Bio-Aktionsplan angenommen. Copa Cogeca begrüßen die gute Arbeit des Ausschusses, der von der Europaabgeordneten Simone Schmiedtbauer geleitet wird.

Der Bericht erkenne mehrere wichtige Aspekte für die europäischen Landwirte und Agrargenossenschaften an, unterstreiche insbesondere die unterschiedlichen Ausgangspositionen der Mitgliedstaaten und fordere einen starken marktorientierten Ansatz, bei dem eine ganzheitliche Entwicklung der Versorgungskette, unterstützt durch geeignete politische Maßnahmen, erforderlich sei, heißt es weiter.
Der Bericht mache auch die Notwendigkeit deutlich, die Landwirte bei ihrer Umstellung zu unterstützen, und unterstreiche die Bedeutung der Richtlinie über unlautere Handelspraktiken für die Entwicklung des Sektors, um sicherzustellen, dass die Einzelhändler nicht übermäßig von den höheren Gewinnspannen für ökologische Erzeugnisse profitieren. Positiv sei zudem, dass der Schwerpunkt des Berichts auf der Stärkung der EU-Schulprogramme, des umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffungswesens und des europäischen Bio-Logos liege; alles wichtige Elemente für den Aufbau eines stärkeren Sektors. Auch die klare und nachdrückliche Forderung nach einer stärkeren Nutzung digitaler Technologien sowie von Forschung und Innovation zur Unterstützung der Entwicklung des Sektors sei begrüßt worden. In Anbetracht der zunehmenden Häufigkeit und Stärke widriger Klimaereignisse benötigen die Bio-Bauern neue Materialien und Geräte, um sicherzustellen, dass die Produktivität ihrer Felder und die Rentabilität nicht beeinträchtigt werden.

Zum Vorschlag der Kommission zur Überarbeitung des Systems der geografischen Angaben erklärte Copa Cogeca, dass zu viele Fragen offen bleiben würden und Anlass zur Sorge über die vorgeschlagene Übertragung von Zuständigkeiten an das EUIPO bestehe. Der neue Vorschlag, der nun im Rahmen der Farm to Fork-Strategie veröffentlicht wurde, biete mehr Raum für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten, obwohl dieses Konzept bereits im Wesen der geografischen Angaben verankert sei. Die Kommission habe laut Copa Cogeca zu Recht die Elemente identifiziert, die einiger Änderungen bedürfen. So konzentriere sich der Kommissionsvorschlag bspw. auf die Stärkung der Erzeugergemeinschaften, die Verbesserung des Schutzes und der Kontrollen der geografischen Angaben und biete die Möglichkeit, Nachhaltigkeitsanforderungen für geografische Angaben aufzunehmen oder die Verwaltung der Anträge zu beschleunigen.
Aus Sicht der Erzeuger werfe die Art und Weise, wie die Kommission diese potenziellen Änderungen umzusetzen gedenke, jedoch Fragen und ernsthafte Bedenken auf. Bestimmte Elemente seien unklar und bedürften weiterer Klärung, während andere, wie die weitere Einbeziehung des EUIPO in die Verwaltung der geografischen Angaben, einfach äußerst beunruhigend seien. Die Verlagerung von Zuständigkeiten von der GD AGRI auf eine auf geistige Eigentumsrechte spezialisierte Agentur, die nicht über die erforderlichen Kenntnisse der Besonderheiten des Agrarsektors und der Art der geografischen Angaben verfüge, gefährdee diese erfolgreiche Politik. Der Erfolg der geografischen Angaben bestehe darin, dass sie die Qualität eines Erzeugnisses mit dem 'Savoir-faire' einer Region und ihrer Erzeuger in Verbindung bringen. Dies müsse im Auge behalten werden.