Der italienische Bauernverband hat mit „Coldiretti Bio“ eine Arbeitsgruppe von Unternehmen und Experten unter der Leitung von Präsidentin Maria Letizia Gardoni ins Leben gerufen.
Die Jungunternehmerin führt einen Betrieb für Bio-Obst und -Gemüse in ihrer Heimatstadt Osimo (Provinz Ancona), hat Agrarwissenschaften an der Technischen Universität der Marken studiert und war nationale Delegierte der Coldiretti-Gruppe von Jungunternehmern. Gardoni ist zudem bereits Präsidentin der Coldiretti-Abteilung der Marken sowie Mitglied des nationalen Verbandsvorstands.
„Mit 70.000 Erzeugern sind wir bei Bio-Erzeugern in Europa führend und haben noch reichlich Möglichkeiten für ein Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum“, ist die neu ernannte Präsidentin überzeugt. „Die Gründung von Coldiretti Bio bestätigt die Aufmerksamkeit, die wir schon immer der Landwirtschaft im Einklang mit den europäischen Nachhaltigkeitsrichtlinien und ergänzend zur traditionellen Landwirtschaft unseres Landes gewidmet haben.“
In Italien selbst soll die „Campagna Amica“, eine Kampagne zur Förderung italienischer Bio-Produkte, die Rückverfolgbarkeit, Identität und den Wiedererkennungswert inländischer Erzeugnisse steigern. Da beinahe jeder dritte Italiener regelmäßig Bioprodukte kaufe, sei es notwendig, bereits beim Einkauf für Transparenz zu sorgen. Die Einführung einer eigenen Kennzeichnung für italienische Bioprodukte könne dies gewährleisten. So könne man in den Regalen mit einem Blick Bioprodukte „Made in Italy“ erkennen, was angesichts der Tatsache, dass immer mehr Bioprodukte aus Nicht-EU-Ländern in den Märkten landeten, die nicht die gleichen Sicherheitsstandards erfüllten wie europäische Produkte, einen wichtigen Schritt darstelle. Lebensmittel und Getränke aus dem Ausland seien „sechsmal gefährlicher als italienische Produkte“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Laut einer Coldiretti-Analyse, die sich auf Daten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA stützt, belaufe sich die Zahl der Nicht-EU-Lebensmittel mit vorschriftswidrigen chemischen Rückständen auf 5,6 % gegenüber dem EU-Durchschnitt von 1,3 % und nur 0,9 % in Italien. Es sei Aufgabe der Regierung, Rechtsvorschriften über die Kontrollen zu überprüfen und die Autonomie der Zertifizierungsstellen zu gewährleisten, heißt es bei Coldiretti.