Nach Informationen der spanischen Agrarorganistion La Unió de Llauradors, basierend auf Informationen des portugiesischen Landwirtschaftsministeriums, wurde das Insekt Trioza erytreae, Überträger der verheerenden Krankheit Huanglongbing (HLB), in Citrusplantagen in der Nähe von Lissabon festgestellt, wo es sich sehr schnell und unkontrolliert ausbreitet. Huanglongbing führt zu einer raschen Schwächung der Bäume, die dann in wenigen Jahren absterben.
Der Überträger befindet sich bereits nur wenige Kilometer entfernt von einem 1.500 ha großen, vorwiegend mit Orangen bepflanzten Anbaugebiet. Von dort aus sind es nur 170 km bis zur Algarve, dem mit 14.600 ha größten Citrusanbaugebiet von Portugal und 190 km bis zu den ersten spanischen Citrusplantagen in der Provinz Huelva. Huelva ist mit ca. 19.000 ha das zweitgrößte Citrusanbaugebiet von Andalusien.
Bedrohlich ist auch, dass sich die weiter im Norden infizierten Gebiete bis wenige Kilometer von Coimba ausgedehnt haben. Dort befinden sich die meisten portugiesischen Baumschulen, die über 1,2 Mio Citruspflanzen verfügen. Die Situation der phytosanitären Sicherheit ist so kritisch, dass die portugiesischen Behörden bereits Arbeitsnormen für diese Unternehmen festgelegt haben, damit sie ab dem 1. Januar 2018 als frei von diesem Insekt eingestuft werden.
In einigen bedeutenden Citrusanbaugebieten der Welt, wie in den USA, Mexiko oder Brasilien, hat HLB breits Verluste in Millionenhöhe verursacht und bedroht das Überleben der Branche, da man kein Gegenmittel kennt. Alle Experten auf diesem Gebiet warnen, dass die spanische Citrusbranche sich der größten Bedrohung nach der Tristeza gegenübersieht, die Ende der 1950er und 1960er Jahre einen Großteil der Citrusplantagen vernichtete. Klar ist aber auch, dass es seit dem Auftreten des Überträgers nur eine Frage der Zeit ist, bis die Krankheit auftritt. Unió de Llauradors/c.s.