1,7 kg frische und verarbeitete Kirschen verbrauchten die Deutschen pro Kopf nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) im Wirtschaftsjahr 2022/2023.
Vier Jahre vorher war es noch ein ganzes Kilogramm mehr. Gleiche Anbaufläche aber weniger Ertrag: Das vermeldeten Obstbaubetriebe im Jahr 2023. Während 2022 auf der Anbaufläche von 7.300 ha noch 48.700 t Kirschen geerntet wurden, waren es laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2023 auf 7.200 ha rund 8.500 t weniger. Dabei wurden 2023 32.400 t Süßkirschen geerntet (- 6.100 t) sowie 7.800 t Sauerkirschen (- 2.400 t).
Mit diesen Mengen konnte Deutschland seinen Bedarf an Kirschen 2022/ 2023 nach vorläufigen Berechnungen des BZL nur zu 9,7 % decken (2021/ 2022: 17,8 %). 144.000 t Kirschen verzehrten die Bundesbürgerinnen und -bürger 2023 (2022: 182.000 t), darin enthalten Konserven, Gefrierobst und Säfte. Gründe für den Rückgang könnten laut BZL neben den Starkwetterereignissen gestiegene Verkaufspreise aufgrund höherer Produktionskosten sein. Während Süßkirschen zu knapp 70 % als Tafelobst verbraucht wurden, gingen 89 % der in Deutschland geernteten Sauerkirschen in die Verarbeitung.
Türkei mit Abstand größtes Einfuhrland für frische Kirschen
Die meisten frischen Süßkirschen stammten nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes 2023 aus der Türkei (19.862 t), gefolgt von Griechenland (5.892 t) sowie Spanien (5.605 t) und den Niederlanden (5.035 t). Hauptlieferländer für verarbeitete Kirschen waren im Jahr 2023 Ungarn (26.797 t), Österreich (3.736 t), Bulgarien (3.632 t) sowie Polen (3.188 t) und die Niederlande (3.021 t).
Einnetzen: Schonend und effektiv
Mit Regenschutzfolien und Seitennetzen können die Kirschenkulturen vor Unwettern, aber auch vor ihrem großen Feind, der Kirschessigfliege, geschützt werden. Diese legt ihre Eier in den fast oder gerade reifen Früchten ab. Die Larven fressen sich durch das Fruchtfleisch und verpuppen sich. Es schlüpfen neue Fliegen, die wiederum Eier legen. So bringt der Schädling innerhalb kürzester Zeit eine ganze Ernte zum Verderb. Mit dem „Einnetzen“ der Kulturen begegnen die Obstbäuerinnen und -bauern der Kirschessigfliege auf schonende Weise.