Die Ernteausfälle der diesjährigen Zwetschgensaison werden zwar sehr hoch sein, aber nicht so extrem wie angenommen: Wie der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) mitteilt, rechne man damit, dass 2017 bis zu 8.000 t Zwetschgen im Südwesten geerntet und über die genossenschaftlichen Erzeugermärkte in den Verkauf kommen werden. Das bedeute einen Rückgang von 33 % gegenüber dem schwachen Zwetschgenjahr 2016.
Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Jahr mit 20.000 t Zwetschgen würde der Ausfall bei 60 % liegen. Bisher seien die Schätzungen aufgrund der frostbedingten Schäden an den Zwetschgenbäumen von einem Ernteausfall von bis zu 90 % ausgegangen. Dies werde wohl in dieser Höhe nicht eintreten.
„Die Verbraucher müssen in diesem Jahr nicht auf Zwetschgen aus Baden-Württemberg verzichten“, betonte BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser anlässlich der vor kurzem gestarteten Zwetschgensaison. Etwa seit KW 28 gelangen die ersten Zwetschgen, insbesondere die Frühsorte „Katinka“, über die badischen Erzeugermärkte in Bruchsal, Oberkirch und Vogtsburg in den Einzelhandel. Auch aus der Bodenseeregion gebe es mittlerweile die ersten Zwetschgen. Ab August beginnt die Hauptsaison mit der Bühler Frühzwetschge und den „Cacaks“-Sorten.
Bei den Frühsorten werden die größten Ausfälle erwartet. Bei den mittleren und späten Zwetschgensorten ab August haben die Selbstheilungskräfte der Natur aus heutiger Sicht noch etwas Boden gut machen können. Sehr unterschiedlich falle auch die Bilanz der Erzeugerbetriebe aus: Manche müssen einen kompletten Ernteausfall verkraften. Die Betriebe hoffen jetzt, dass bis zum Saisonende im September keine weiteren Ernteausfälle auftreten. In Baden-Württemberg werden auf rund 1.500 ha Zwetschgen angebaut – das seien etwa 40 % der gesamten deutschen Anbaufläche. Deutschlandweit werde mit 60 % weniger Zwetschgen gerechnet.