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'Seit zehn Jahren ist bekannt, dass Neonikotinoide Insekten schädigen. Vor vier Jahren wurde nachgewiesen, dass die Mittel mitverantwortlich für das Vogelsterben sind. Eine zwischenzeitliche Anwendungsbeschränkung dieser Insektizide verbesserte die Situation für Insekten nicht. Erst jetzt, nachdem der massive Rückgang der Artenvielfalt in aller Munde ist, wird die Politik konkreter. Diese Trägheit hat eine Entscheidung verzögert, die überfällig ist.'

'Das am 27. April in der EU-Kommission zur Abstimmung stehende Freilandverbot der drei Neonikotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam wäre ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, doch das Ziel muss ein Komplettverbot aller Neonikotinoide sein – im Sinne unserer Gesundheit, der Artenvielfalt und der Zukunft unserer Umwelt. Denn die Erkenntnis, dass ein ehemaliges Wundermittel stark gesundheits- und umweltschädlich ist, kommt nach Jahren der Anwendung für Mensch und Natur zu spät. Es verdeutlicht das Versagen der Zulassungsverfahren. Auch das Negativbeispiel des Insektizids DDT hat dies in der Vergangenheit deutlich gezeigt.
Die Kritik, dass den Landwirten durch ein Verbot Alternativen fehlen und dadurch Verluste drohen, ist nicht haltbar. Der ökologische Landbau macht vor, dass es auch ohne Neonikotinoide geht: Ausgeklügelte Fruchtfolgen statt Monokulturen sowie die Förderung von Nützlingen sind Teil eines Systems, das ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel erfolgreich wirtschaftet und die Artenvielfalt erhält.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat angekündigt, als Vertreterin für Deutschland für das Freilandverbot zu stimmen. Es ist zu hoffen, dass sie ihr Wort hält.'