Bioland_neues_Logo_2010_16.JPG

Anlässlich der Biofach, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, fordert Bioland von den aktuellen und zukünftigen Regierungen auf Bundes- und Landesebene mehr Engagement für den ökologischen Landbau.

„Aktuell fehlt in Bund und Ländern der politische Wille, die eigenen Ziele im Ökolandbau erreichen zu wollen. Die Betriebs- und Flächenzuwächse der vergangenen Jahre reichen bei weitem nicht aus, um die verbindlichen Zielsetzungen der Bundesregierung bzw. die noch ambitionierteren Flächenziele von Bundesländern zu erreichen“, kritisiert Jan Plagge, Präsident von Bioland. In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung darauf festgelegt, bis 2030 20 % der Agrarfläche auf Ökolandbau umzustellen. Die Länder Baden-Württemberg und Bayern gehen noch weiter und definieren in ihren Naturschutzgesetzen Zielquoten von 30 % bis 40 % bzw. 30 % Ökofläche bis 2030.
„Verbraucher fragen verstärkt Bio nach – das zeigen die aktuellen Zahlen zum Bio-Markt. Hersteller und Handel bieten immer mehr Bio an und Umfragen zeigen weiterhin ein hohes Umstellungsinteresse konventionell wirtschaftender Betriebe. Was fehlt, sind die politischen Rahmenbedingungen, die dem Ökolandbau den notwendigen Schwung für die nächsten zehn Jahre verleihen und den bestehenden und zukünftigen Ökobetrieben Planungssicherheit geben“, so Plagge. „Bund und Länder müssen die Bremse lösen und die Chancen durch mehr Ökolandbau für den Umwelt- und Klimaschutz aktiv nutzen. Ansonsten steigt die Importquote von Bio-Lebensmitteln immer weiter an, obwohl die Menschen regional erzeugtes Bio einkaufen wollen.“
Auch die EU-Kommission setzt mit dem Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie auf mehr Bio-Landbau zum Umbau der Land- und Ernährungswirtschaft und geht mit einer Zielmarke von 25 % Bio auf Acker und Teller bis 2030 über die deutsche Zielmarke hinaus. „Jetzt muss Deutschland nachziehen und zum Vorbild und Vorreiter für die Stärkung des Ökolandbaus bei der nationalen Umsetzung der EU-Agrarpolitik werden. Denn schließlich leistet der Bio-Landbau einen wichtigen Beitrag zur gewünschten Transformation der Landwirtschaft insgesamt und damit zu einer nachhaltigen Zukunft,“ erklärt Plagge.